Rheinische Post Krefeld Kempen

Joker Justin Neiß sticht und ist traurig

- VON HEINRICH LÖHR

Der KFC Uerdinger bleibt im dritten Spiel in Folge ungeschlag­en, kommt aber beim Vorletzten FC Wegberg-Beeck nicht über ein 1:1 hinaus und verpasst somit die Chance, den letzten Tabellenpl­atz zu verlassen.

Er hätte der Held werden können. Justin Neiß traf beim Stand von 1:1 zwischen dem FC Wegberg-Beeck und dem KFC Uerdingen in der Schlussmin­ute mit einem Schuss aus 20 Metern aber nur die Latte. „Eigentlich habe ich den Ball richtig getroffen“, sagt der 21-jährige offensive Mittelfeld­spieler. „Es war halt eine 50/50-Situation, ob er sich rechtzeiti­g senkt oder nicht“, sagt er über den Schuss, der den ersten Saisonsieg für den KFC bedeutet hätte. Ein Tor, durch das die Mannschaft des Sportliche­n Leiters Patrick Schneider und des Trainers Dmitry Voronov die Rote Laterne WegbergBee­ck weitergere­icht hätte. Hätte. So aber blieb es aber beim leistungsg­erechten 1:1 (0:0).

Uerdingens Trainer konnte dem Remis aber auch viel Positives abgewinnen. „Wir sind jetzt im dritten Spiel in Folge ungeschlag­en geblieben“, bilanziert­e er. „Zu Beginn hatten wir viele Qualitätsf­ehler drin, inklusive Stockfehle­rn. Mit der Zeit sah das aber immer besser aus. Wir hatten, meiner Meinung nach, mehr vom Spiel. Wir hatten einen Pfostenund Lattentref­fer. Aber wir haben trotzdem das Tor noch gemacht. Dann werden wir aufgrund unserer Unkonzentr­iertheit gnadenlos bestraft“, sagte er und sprach damit auch das an, was besser werden muss. Damit hob er auf die Szene fünf Minuten vor dem Ende ab, als ein leichter Ballverlus­t dem eingewechs­elten Shpend Hasani den Ausgleichs­treffer zum 1:1 ermöglicht­e.

In den ersten 45 Minuten waren beide Mannschaft­en, die am Tabellenen­de stehen und auf keinen Fall verlieren wollten, nicht das ganz große Risiko gegangen. Abdul Fesenmeyer setzte sich in der elften Spielminut­e auf rechts schön durch, doch seine flache Hereingabe in den Rücken der Abwehr fand keinen Abnehmer. „Das sah doch gut aus“, befand KFC-Vorsitzend­er Damien Raths, der das Spiel allein am Stankett stehend verfolgte. Fast im Gegenzug hätte er aber das 1:0 für die Gastgeber gesehen, doch der Freistoß, den Kevin Weggen über die Mauer zirkelte, fing Jovan Jovic im KFC-Tor sicher ab. So konnte freute sich der KFC über die fünften 45 Minuten in Folge ohne Gegentor.

Aufregend wurde es nach einer guten Stunde, als eine umstritten­e Entscheidu­ng von Schiedsric­hter Lars Bramkamp zu einer Rudelbildu­ng unmittelba­r vor der Wegberger Trainerban­k führte. Weil Wegbergs Co-Trainer Mike Schmalenbe­rg in der Situation den Ball festhielt, wurde er mit glatt Rot des Feldes verwiesen.

Wenig später folgte der Auftritt von Justin Neiß. Der Joker traf nach einer Hereingabe von rechts aus sechs Metern flach links unten zur Führung. „An diesem Zusammensp­iel sieht man, dass wir die fehlende Vorbereitu­ng durch die Trainingse­inheiten Woche für Woche besser kompensier­t bekommen“, sagt Neiß. Um dann artig anzufügen, „dass er hofft, mit weiteren Toren der Mannschaft zu helfen“. Wofür

Wegberg-Beeck – Uerdingen 1:1 einiges spricht, denn der 21-jährige offensive Mittelfeld­spieler kam in sämtlichen sieben bisherigen Saisonspie­len zum Einsatz – wenn auch nicht immer in der Startforma­tion. In Wegberg-Beeck erzielte er sein erstes Tor für Uerdingen. Und als er im ersten Heimspiel der Saison gegen Bonn eingewechs­elt wurde, attestiert­en ihm die Uerdinger Pokalsiege­r Norbert Brinkmann und Werner Vollack für eine deutliche Belebung des Sturmspiel­s gesorgt zu haben. Hoffentlic­h nicht die letzte.

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FOTO: STEFAN BRAUER Justin Neiß (links) bringt den KFC in Führung und feiert das mit Leon Augusto und Charles Atsina (rechts).

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