Rheinische Post Krefeld Kempen
Nach der Impfung Burger und Pommes
Von 18 bis 23 Uhr stand das mobile Impfteam des Kreises Viersen am Samstagabend vor dem Fastfood-Restaurant McDonald's in Tönisvorst. Die Aktion war Teil der bundesweiten Kampagne „#hierwirdgeimpft“.
TÖNISVORST Erst die Impfung und im Anschluss einen Hamburger und Pommes essen: Das war am Samstag bei McDonald's in Tönisvorst möglich. Und es war ein Angebot, das insgesamt 48 Menschen annahmen. Sie ließen sich von den Mitgliedern des mobilen Impfteams des Kreises Viersen impfen. Diese standen von 18 bis 23 Uhr auf dem Parkplatz vor dem Fastfood-Restaurant.
Kinderarzt Heinz Thoenes, der bereits rund 25 Mal bei den mobilen Impfaktionen dabei war, hofft auf eine große Resonanz von denjenigen, die bisher noch nicht geimpft sind. „Wir versuchen natürlich, die Leute abzuholen, indem wir die unterschiedlichsten Standorte besuchen“, sagt Thoenes. Der Mediziner freut sich über den Andrang auf die Impfaktion: Darunter sei sogar eine zehnköpfige Gruppe rumänischer Gastarbeiter, die sich für eine Impfung entschieden haben.
Bereits vor dem Beginn der Impfaktion hat sich eine Schlange vor dem roten Feuerwehrcontainer gebildet. Darunter sind auch die Geschwister Laura (23) und Lars Röhrhoff (20): „Wir lassen uns impfen, damit wir mal wieder etwas unternehmen können“, sagt die 23-Jährige. Eine weitere Motivation: Laura Röhrhoff arbeitet in der Altenpflege und lässt sich dementsprechend auch aus beruflichen Gründen impfen. Die Geschwister haben sich für den Impfstoff von Johnson & Johnson entschieden: „Dann müssen wir uns nur einmal impfen lassen“, sagen die beiden.
Unter den Wartenden ist auch Vincent Stieglitz. Der 13-Jährige möchte wieder mehr Freiheiten: „Außerdem fühle ich mich durch die Impfung auch sicherer“, sagt er. Auf die mobile Impfaktion ist er durch seine Schule aufmerksam geworden. Die 14-Jährige Giuliana möchte sich heute zum zweiten Mal mit Biontech impfen lassen: „Ich möchte es endlich hinter mir haben“, sagt die Schülerin der Rupert-NeudeckGesamtschule in Tönisvorst. Zuvor war die 14-Jährige gemeinsam mit ihren Eltern im Urlaub: „Es hat mich total gestört, mich immer im Urlaub testen zu lassen.“Vorab hatte sich Giuliana mit ihren Eltern über die Impfung unterhalten und schlussendlich dafür entschieden. „Wir haben immer noch Bedenken“, äußert ihre Mutter. Der zwölfjährige Luca Hagmans ist mit seiner Mutter für die zweite Biontech-Impfung gekommen. Er gibt zu: „Ich bin froh, wenn ich keine Tests mehr in der Schule machen muss. Außerdem freue ich mich, wieder mehr Freiheiten zu haben.“
Für die Impfaktion in Tönisvorst hat das Impfteam 35 bereits aufgezogene Spritzen mit dem Impfstoff von Biontech und 30 mit dem Impfstoff
von Johnson & Johnson vorbereitet: „Falls noch weitere Impfdosen benötigt werden, haben wir auch die Möglichkeit, weitere zu besorgen.“Unter den Impfwilligen sind Männer und Frauen, junge Erwachsene und Jugendliche, die gerade zwölf Jahre alt geworden sind. Der älteste Impfling des Abends wurde 1963 geboren. Insgesamt ist das Impfteam mit der Aktion in Tönisvorst zufrieden: „Von den drei mobilen Impfaktionen, die wir bei McDonald's hatten, ist Tönisvorst am besten gelaufen“. Mit den Impfaktionen bei McDonald's wollte der Kreis vor allem jüngere Menschen und Eltern mit Kindern ansprechen.
Bislang hat der Kreis Viersen rund 140 mobile Impfaktionen durchgeführt. Hierbei konnten rund 10.100 Impfungen durchgeführt werden. Von den mobilen Impfaktionen erhofft sich der Kreis Viersen vor allem, weitere Menschen ab zwölf Jahren impfen zu können, die in der Nähe der Veranstaltungsorte wohnen. „Die niedrigschwelligen Zugänge zu Impfungen ermöglichen es uns, das Impfgeschehen voranzutreiben“, sagt Daniel Schnock, Sprecher des Kreises: „So erreichen wir vielfach die Menschen, die sich von den bisherigen Angeboten noch nicht angesprochen gefühlt haben.“