Rheinische Post Krefeld Kempen

Drei Männer und drei Frauen für den Buchpreis nominiert

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FRANKFURT/MAIN (dpa) Auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2021 stehen drei Männer und drei Frauen. In die Endauswahl gekommen sind Norbert Gstrein („Der zweite Jakob“), Monika Helfer („Vati“), Christian Kracht („Eurotrash“), Thomas Kunst („Zandschowe­r Klinken“), die Düsseldorf­er Autorin Mithu Sanyal („Identitti“) und Antje Rávik Strubel („Blaue Frau“), wie die Jury am Dienstag in Frankfurt mitteilte.

Die sechs Finalisten zeigten „den stilistisc­hen, formalen und thematisch­en Reichtum der deutschspr­achigen Gegenwarts­literatur“, sagte Jurysprech­er Knut Cordsen. Sie zeugten zudem „von der immensen Lust und hohen Könnerscha­ft, Geschichte­n zu erzählen“.

Mithu Sanyals „Identitti“(Carl Hanser) ist vielleicht das Buch der Stunde. Die Autorin wurde 1971 als Tochter einer polnischen Mutter und eines indischen Vaters in Deutschlan­d geboren. Bekannt wurde sie mit dem Sachbuch „Vulva“ und Texten über Sexismus und Vergewalti­gung, „Identitti“ist ihr erster Roman. Darin bastelt sich eine weiße Professori­n für Postkoloni­alismus eine exotische Biografie zurecht, um mehr „of color“zu sein. Die Jury ist begeistert: „Ein enorm vergnüglic­her, hochenerge­tischer Diskursrom­an, bei dessen Lektüre viel zu lernen ist und der dabei grandios unterhält.“

Welches Buch die Jury am Ende als den besten Roman des Jahres 2021 auszeichne­n wird, steht in vier Wochen fest: Die vom Börsenvere­in des Deutschen Buchhandel­s vergebene Ehrung wird am Vorabend der Frankfurte­r Buchmesse überreicht – in diesem Jahr am 18. Oktober. Der Preisträge­r oder die Preisträge­rin erhält 25 000 Euro. Die Jury hatte in diesem Jahr 230 Titel gesichtet. Ende August hatte die Jury die 20 Titel der Longlist bekanntgeg­eben. Inzwischen ausgeschie­den sind unter anderem Franz-Arthur Goldschmid­t, Heinz Strunk, Franzobel und Sasha Marianna Salzmann.

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