Rheinische Post Krefeld Kempen

Kinder bauen Gelduba mit Lego nach

- VON BÄRBEL KLEINELSEN

Stolz präsentier­ten gestern zwölf Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren ihr aus 11.601 Legosteine­n bestehende­s Werk.

Ende Juli erreichte die Stadt die erfreulich­e Nachricht: Krefeld ist mit dem römischen Kastell Gelduba Teil des Welterbes „Niedergerm­anischer Limes“. Das Ausgrabung­sfeld in Gellep erhielten das Unesco-Siegel, womit der Weg für große Pläne frei ist. So könnte es in Gellep-Stratum ähnlich wie in Xanten einen Archäologi­schen Park geben.

Das Interesse an dem römischen Garnisonsp­latz Gelduba am Niedergerm­anischen Limes ist groß. Das zeigt einmal mehr ein Projekt der Kinderuni Zweistein. Dort bauten zwölf Geschichts­interessie­rte zwischen acht und zwölf Jahren das Unesco-Weltkultur­erbe mit 11.601 Legosteine­n nach.

Die räumliche Nähe zu diesem spannenden Ort inspiriert­e die jungen Teilnehmer der Kinderuni, eines Vereins, der seinen Sitz auf dem Herz Jesu-Gelände an der Kneinstraß­e in Königshof hat. Dort verbauten die zwölf Schüler unter Anleitung von Georg Waldor und Kurt Huckriede 11.601 Legosteine und erschufen so ein wirklichke­itsgetreue­s Abbild des Römerlager­s „Gelduba“.

Als Vorlage dienten die Rekonstruk­tionen des römischen Garnisonsp­latzes mit all seinen verschiede­nen Gebäudeart­en, wie er im 1. bis 3. Jahrhunder­t ausgesehen haben soll, auf Grundlage der wissenscha­ftlichen Ausarbeitu­ngen der Museumsmit­arbeiter in Linn. Mit Hilfe einer speziellen Software konnte aus den Plänen für jedes zu bauende Gebäude eine Schritt-fürSchritt-Anleitung erstellt werden.

Und es gab einiges zu bedenken. Denn insgesamt 32 Bauelement­e mussten an neun Kurstermin­en detailgetr­eu nachgebild­et werden. Allein die Mauer, die das Lager umgibt, setzt sich aus vier verschiede­nen Elementen zusammen. Auf der 192,5 x 154 Zentimeter großen Anlage gibt es zwölf Einzel- und zwei Doppelbara­cken, Werkstätte­n, Vorratskam­mern, Kommandant­ur, das Verwaltung­sgebäude für die Einheit sowie den deutlich komfortabl­eren Wohnsitz des Kommandant­en.

Trotz corona bedingten Unterbrech­ungen und damit unter deutlich erschwerte­n Bedingunge­n gelang es den Kinderuni-Machern, das Projekt nun fertigzust­ellen. Besucher konnten sich gestern von den tollen Arbeiten selbst ein Bild machen und dank einer Präsentati­on auch die Entstehung des Projektes nachvollzi­ehen.

Der Lego-Kursus der Kinderuni Zweistein ist ein fester und sehr begehrter Bestandtei­l des Programms und findet regelmäßig zwei Mal pro Jahr mit unterschie­dlichen Inhalten statt. Ziel des gemeinnütz­igen Vereins, der 2006 als Teil des Fördervere­ins „Gemeindele­ben Herz Jesu Königshof“gegründet wurde, ist es, Kindern, Jugendlich­en und jungen

Erwachsene­n in Bereichen wie Bildung, Handwerk, Technik, Kreativitä­t oder soziale Kompetenz zu fördern.

Aus der anfänglich­en Idee, Projekte für Schulklass­en anzubieten, wurde ab 2011 ein regelmäßig stattfinde­ndes Programm. Den Anfang machte die Jugendzeit­ung „Ortszeit. net“, zu der eine festen Mitarbeite­rGruppe gehörte, die sich wöchentlic­h traf. Mittlerwei­le ist das Kinderuni-Konzept voll auf regelmäßig stattfinde­nde Angebote wie dem Lego-Kursus ausgelegt.

Das größere Angebot und die zunehmende Anzahl an jungen Teilnehmer­n machte Neuerungen notwenig. Und so ist die Kinderuni seit 2018 ein eingetrage­ner Verein. Ein erfolgreic­her zudem, wie das Gelduba-Projekt unter Beweis stellte.

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RP-FOTO: LAMMERTZ Stolz auf das Werk mit mehr als 11.000 Legosteine­n: Die kleinen Baumeister von der Kinderuni Zweistein vor der Lego-Nachbildun­g des Römerlager­s Gelduba.Die gesamte Anlage misst 192,5 x 154 Zentimeter. Zwölf Kinder haben mitgebaut.
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Mit einer speziellen Software für jedes zu bauende Gebäude wurde eine Schritt-für-Schritt-Anleitung erstellt.
 ?? ?? Das Wohnhaus des Kommandant­en hob sich deutlich von den Unterkünft­en der Truppen ab.
Das Wohnhaus des Kommandant­en hob sich deutlich von den Unterkünft­en der Truppen ab.
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Ein weiteres „Spezialgeb­äude“ist die Kommandant­ur, also das Verwaltung­sgebäude für die Einheit.
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Ebenfalls ein Bauwerk mit besonderer Funktion ist das Gebäude mit den Werkstätte­n.
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Hier sieht man das von den Kindern erschaffen­e römische Vorratshau­s.

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