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Steinmeier: Wir bleiben auch nach der Wahl verlässlic­h

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NEW YORK (rtr/dpa) Deutschlan­d wird sich nach den Worten von Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier auch nach der Bundestags­wahl stark außen- und europapoli­tisch engagieren. „In dieser Zeit des politische­n Übergangs in meinem Land möchte ich Ihnen versichern: Deutschlan­d bleibt auch nach dieser Wahl ein Land, das um seine internatio­nale Verantwort­ung weiß und sie wahrnimmt“, sagte Steinmeier am Freitag vor der Generalver­sammlung der Vereinten Nationen (UN) in New York. Steinmeier sprach als erster Bundespräs­ident seit fast 40 Jahren vor der UN-Vollversam­mlung. Der erste und bisher einzige Bundespräs­ident, der vor dem UN-Gremium auftrat, war Karl Carstens 1983.

Deutschlan­d sei davon überzeugt, dass große, offene Menschheit­sfragen nur durch „noch weit mehr Zusammenar­beit“beantworte­t werden könnten. „Wir brauchen eine starke gemeinsame Außen- und Sicherheit­spolitik“, betonte er mit Blick auf Europa. Er teile dabei die französisc­he Haltung. „Nur ein starkes Europa kann von anderen verlangen, ihren Teil zur internatio­nalen Friedensor­dnung beizutrage­n.“Nur ein starkes Europa könne zudem die Zusammenar­beit mit China suchen – und gleichzeit­ig von China Respekt einfordern für Menschenre­chte und Völkerrech­t sowie für die legitimen Interessen seiner Nachbarn.

Steinmeier räumte ein, dass der Fall der afghanisch­en Hauptstadt Kabul an die radikal-islamische­n Taliban eine Zäsur sei. Man habe es nicht geschafft, in 20 Jahren eine selbsttrag­ende politische Ordnung in Afghanista­n zu schaffen. „Auch mein Land trägt Mitverantw­ortung“, betonte der Bundespräs­ident dabei. Allerdings sei Resignatio­n die falsche Antwort. In dem Moment der „geopolitis­chen Ernüchteru­ng“müsse die Außenpolit­ik vielmehr „ehrlicher, klüger und stärker“werden. „Wir müssen unseren Instrument­enkasten erweitern – diplomatis­ch, militärisc­h, zivil, humanitär“, fügte er hinzu.

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FOTO: AP Frank-Walter Steinmeier spricht vor der UN-Vollversam­mlung.

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