Masken im Auto werden Pflicht

Der Mund-Nase-Schutz gehört ab 2022 in alle Pkw – auch nach Ende der Pandemie.

BERLIN Ein Verbandskasten für die Erste Hilfe? Klar, der gehört bei jedem Auto in den Kofferraum. Das Warndreieck? Sowieso. Die Warnweste? Seit 2014 muss man auch sie dabeihaben. Im nächsten Jahr müssen Fahrzeugführer aber noch ein weiteres Utensil mitführen: Masken werden dann im Auto zur Pflicht.

Einige Monate lang hat das Ressort von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) nach eigener Aussage die „Einführung einer Mitführpflicht“geprüft, jetzt steht fest: Zwei Mund-Nase-Bedeckungen soll jeder Fahrzeugführer künftig an Bord haben, auch in der Zeit nach der Corona-Pandemie. Eine Sprecherin bestätigte das unserer Redaktion. Man folge damit dem Rat von Experten zur „Aufnahme der zwei Gesichtsmasken“. Im kommenden Jahr solle das entsprechende Normblatt DIN 13164 geändert werten. Das klingt erst einmal sehr technisch, ist aber einfach zu übersetzen: Das Normblatt regelt den Inhalt des Kfz-Verbandskasten – von dem Heftpflaster über Wundschnellverbände bis zum Dreieckstuch. Die Masken kommen dann mit auf die Liste. Man beabsichtige, die Änderung anschließend mit der nächsten Reform der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung zu übernehmen, so die Sprecherin. Danach muss jeder Autofahrer seinen Verbandskasten ergänzen.

Der Ausgang der Bundestagswahl soll an dem Plan nach Möglichkeit nichts ändern. Zunächst hatte das Ministerium vor, sich an den Vorgaben für die reflektierende Warnweste zu orientieren. Sie soll in Griffweite verstaut werden, also am besten in den Türfächern oder im Handschuhfach.

Wer bei einer Kontrolle die Warnweste nicht vorzeigen kann, muss mit einem Verwarnungsgeld in Höhe von 15 Euro rechnen. Bei der Hauptuntersuchung kann das Fehlen sogar als Mangel gewertet werden. Doch nach dem Rat der Experten entschied man sich für die andere Variante, weil medizinische Masken gerade dann wichtig sind, wenn Erste Hilfe geleistet werden muss und man dem Gegenüber sehr nahekommt.

FOTO: DPA Autofahrer werden künftig zwei Masken dabeihaben müssen.