Rheinische Post Krefeld Kempen
Spannend wird es in Wahlkreis 114
Die hohe Briefwahlquote prägt die Bundestagswahl: Die Auszählung der Stimmen wird länger dauern als sonst. Am Ende könnte Krefeld erneut mit vier Bundestagsabgeordneten in Berlin vertreten sein.
Die Stadt Krefeld wird wohl nach der Bundestagswahl am Sonntag mit mindestens drei Bundestagsabgeordneten in Berlin vertreten sein: Der FDP-Politiker Otto Fricke (Wahlkreis 110; Krefeld I – Neuss II) und die Grüne Ulle Schauws (Wahlkreis 114, Krefeld II – Wesel II) haben beste Chancen, aufgrund guter Listenplätze erneut in den Bundestag einzuziehen. Der CDU-Kandidat Ansgar Heveling (Wahlkreis 110; Krefeld I – Neuss II) ist haushoher Favorit, seinen Wahlkreis direkt zu holen. Spannend wird es im Duell zwischen der CDU-Kandidatin Kerstin Radomski und dem SPDNeuling Jan Dieren (Wahlkreis 114).
Radomski zog 2014 über Liste in den Bundestag und holte den traditionell SPD-dominierten Wahlkreis 114 bei der Wahl 2017 direkt – gegen den als Favoriten gehandelten Siegmund Ehrmann. Diesmal sehen die Demoskopen den SPDMann Jan Dieren vorn: Die Prognose von „election.de“besagt, dass Dieren mit 88-prozentiger Wahrscheinlichkeit den Wahlkreis gewinnt. Der Wahlkreis würde demnach in den Schoß der Sozialdemokratie zurückfallen. Election.de ist ein Analyse-Portal, das seit der Bundestagswahl 2002 Wahlkreisprognosen erstellt. Radomski könnte dennoch nach Berlin zurückkehren: Sie hat einen guten Listenplatz. Ob die Liste zieht, hängt auch davon ab, wie viele Direktmandate die CDU holt.
Hier die wichtigsten Fakten zum Wahlsonntag:
Wahllokale: Geöffnet von 8 bis 18 Uhr, in Krefeld gibt es rund 166.000 Wahlberechtigte, rund ein Drittel davon oder rund 55.000 Menschen haben per Briefwahl gewählt. Mit dem vorläufigen Ergebnis der Wahl wird im Krefelder Rathaus gegen 22 Uhr gerechnet.
Wahlkreise: Zum Wahlkreis 110 gehören in Krefeld die Stadtbezirke West, Süd, Fischeln, Oppum-Linn und Uerdingen sowie aus dem Kreis Neuss die Gemeinden Meerbusch, Kaarst, Jüchen und Korschenbroich. Zum Wahlkreis 114 gehören in Krefeld die Stadtbezirke Nord, Hüls, Mitte und Ost und im Kreis Wesel die Gemeinden Moers und Neukirchen-Vluyn. In jedem Wahlkreis zieht der Direktkandidat sofort in den Bundestag ein, der die meisten
Stimmen erhält.
Was zum Wählen benötigt wird: Die Wähler sollten die Wahlbenachrichtigung und ihren Personalausweis oder Reisepass zur Wahl mitbringen. Auf der Wahlbenachrichtigung steht das Wahllokal, in dem man registriert ist. Auch wer seine Wahlbenachrichtigung nicht mehr findet, darf wählen – man muss sich dazu im Wahllokal ausweisen. Falls das Wahllokal nicht bekannt ist, kann man es im „Wahlraumfinder“im Internet ermitteln, indem man dort im
Suchfeld die Straße, Hausnummer und Postleitzahl eingibt. Bürgerhotline: Man kann sein Wahllokal auch bei der Bürger-Hotline zur Wahl unter Tel. 02151/ 864490 erfragen. Unter dieser Nummer kann man am Wahlsonntag auch
jede andere Frage zur Wahl stellen. Corona: In den Wahlräumen gilt Corona-bedingt die Maskenpflicht. Der Stimmzettel: Gewählt wird mit amtlichen Stimmzetteln. Die Wähler haben zwei Stimmen, ein Kreuz sollten sie auf der linken Seite des Stimmzettels machen, um einen Direktkandidaten zu wählen. Ein weiteres Kreuz sollte auf der rechten Seite für die Liste der gewünschten Partei gemacht werden. Über die Zweitstimme wird die Zahl der Mandate einer Partei im Bundestag bestimmt. Zu Überhangmandaten kann es kommen, wenn mehr Direktkandidaten einer Partei Mandate erreichen, als dieser nach ihrer Zweitstimme zustehen.
In der Wahlkabine: Der Wähler erhält im Wahlraum einen Stimmzettel, den er in einer Wahlkabine kennzeichnet und so faltet, dass die Stimmabgabe nicht erkennbar ist. In der Wahlkabine darf nicht fotografiert oder gefilmt werden. Briefwähler: Briefwähler müssen den Wahlbrief mit Stimmzettel (im verschlossenen Stimmzettelumschlag) und unterschriebenem Wahlschein so rechtzeitig der auf dem Wahlbriefumschlag angegebenen Stelle zuleiten, dass er dort spätestens am Wahlsonntag bis 18 Uhr eingeht. Wer den Gang zum Briefkasten verpasst hat oder zweifelt, dass sein Briefwahlschreiben rechtzeitig ankommt, kann den Umschlag am Wahlsonntag bis spätestens 18 Uhr in den Briefkasten des Rathauses am Von-der-LeyenPlatz 1 einwerfen. Wer Briefwahl beantragt hat, die Briefwahlunterlagen aber nicht erhalten hat, kann im Briefwahlbüro (Container am Stadthaus, Konrad-Adenauer-Platz 17) noch bis Samstag, 25. September, 12 Uhr, neue Briefwahlunterlagen ausgestellt bekommen.