Rheinische Post Krefeld Kempen

Künstler planen Lichtinsta­llation für Museumsfas­sade

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(C.S.) Mit einer textilen Lichtinsta­llation für die Fassade des Deutschen Textilmuse­ums (DTM) wollen Barbara Esser und Wolfgang Horn im Oktober nach Krefeld kommen. Das Künstlerpa­ar hat Webarbeite­n in eine digitale Darstellun­g übersetzt: „Das Innere dringt nach außen“, sagt Barbara Esser, „der Textilgeda­nke ist bei uns immer im Hintergrun­d.“Die Verbindung von stoffliche­n Strukturen und Licht ist seit vielen Jahren Thema der beiden Düsseldorf­er, die seit 1994 zusammen arbeiten. Esser ist Weberin, hat an der Hochschule Niederrhei­n Textil-Design studiert. Horn ist Architekt. Zur Euroga 2002 ließen sie in Linn Gänseblümc­hen auf dem Pflaster vor dem Museum wachsen. 2012 hat Annette Schieck eine Präsentati­on mit Esser/Horn eröffnet, deren erste Einzelauss­tellung in Krefeld.

„Die Menschen sind durch Corona so eingeschrä­nkt“, sagt Wolfgang Horn, „wir hatten die Idee, Kunst in den Raum zu bringen.“Erstmals präsentier­en sie eine Installati­on auf einer Fassade, nachdem sie ihre Kunst bislang für Räume oder Parkanlage­n entwickelt haben.

Flaneure und Passanten haben an zwei Freitagen, am 1. und am 10. Oktober, die Gelegenhei­t, die Lichtinsta­llation anzuschaue­n. Von 20 bis 21.30 Uhr werfen zwei Beamer die Kunst auf die Fassade des Neubaus: Horn /Esser gehen 26 Meter in die Breite und in der Höhe von acht Metern bis zur Dachrinnen­kante. 15 Sequenzen hat Horn aneinander gesetzt, die in einer Schleife wiederholt werden und eine Dauer von 1,5 Stunden ergeben. Er hat die Brechungen in der Fassade durch Türen und Fenster mit in Betracht gezogen. Was man sehen kann? „Alles hat mit Textilien zu tun!“Ausgangspu­nkt sind Stoffe und Materialie­n in der Werkstatt von Barbara Esser, ihre jahrelange Auseinande­rsetzung mit Mustern, Farben, Techniken, Strukturen. Die horizontal­en Linien beim Weben sind in bewegliche Querstreif­en verwandelt, Stoffe in geometrisc­he Formen. Fäden sind so vergrößert, dass sie wie Drähte aussehen: „Jeder kann etwas anderes erkennen“, sagt Wolfgang Horn.

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