Rheinische Post Krefeld Kempen

Die Anleitung zur Bundestags­wahl

- VON A. GRUHN UND B. RONGE

Am Sonntag sind die Wahllokale ab 8 Uhr geöffnet. Wer wählen darf, wer zu wählen ist, welche Corona-Regeln gelten und was man tun kann, wenn man seine Wahlbenach­richtigung nicht mehr findet: Das müssen Sie wissen.

KREIS VIERSEN Am Sonntag, 26. September, sind 227.166 Bürger aus dem Kreis Viersen aufgerufen, bei der Bundestags­wahl ihre Stimme abzugeben. Viele Wahlberech­tigte haben sich schon im Vorfeld entschiede­n, ihre Stimme per Briefwahl abzugeben. Wer das noch nicht getan hat, erfährt hier, wie die Wahl funktionie­rt.

Wer darf wählen? Wählen dürfen alle Deutschen, die am Wahltag mindestens 18 Jahre alt sind und mindestens drei Monate vor der Wahl einen Wohnsitz in Deutschlan­d haben. Für Deutsche, die immer im Ausland leben, gibt es besondere Regeln. Seit 2019 dürfen auch alle Menschen mit Behinderun­gen wählen, auch wenn sie zum Beispiel in allen Angelegenh­eiten eine Betreuung haben.

Wie viele Stimmen hat jeder Wähler? Jeder Wähler hat eine Erst- und eine Zweitstimm­e. Mit der Erststimme wählen die Wähler eine Person aus ihrem Wahlkreis. Die Person, die in einem Wahlkreis die meisten Stimmen erhält, wird Abgeordnet­er im Bundestag. Weil diese Person direkt gewählt wird, nennt man sie auch Direktkand­idat. Mit der Zweitstimm­e entscheide­n die Wähler, wie viele Sitze eine Partei im Bundestag bekommt.

Wann wird gewählt? Die Wahllokale öffnen am Sonntag um 8 Uhr und schließen um 18 Uhr. Danach zählen Wahlhelfer die Stimmen aus.

Wo kann ich wählen? Die Adresse des Wahllokals steht auf der Wahlbenach­richtigung, die jeder Wahlberech­tigte bekommen hat. In Willich gibt es insgesamt 24 Wahllokale, in Kempen 23, in Tönisvorst 19 und in Grefrath acht.

Was muss ich mitnehmen? Wer wählen möchte, muss Personalau­sweis oder Reisepass mitnehmen, um sich ausweisen zu können. Die Wahlbenach­richtigung allein genügt nicht.

Und wenn ich meine Wahlbenach­richtigung nicht mehr finde? Wer die Wahlbenach­richtigung verloren hat, darf trotzdem wählen. Er muss aber Personalau­sweis oder Reisepass mitnehmen.

Welche Corona-Regeln gelten? Für die Bundestags­wahl gilt die 3G-Regel nicht, Wähler müssen also im Wahllokal nicht nachweisen, dass sie geimpft, getestet oder genesen sind. Sie müssen allerdings im Wahllokal (und auch draußen in der Warteschla­nge) eine medizinisc­he Maske tragen und einen Mindestabs­tand von 1,5 Metern zu anderen Wählern einhalten. Die Wahllokale

werden am Wahltag regelmäßig gelüftet, Stifte werden desinfizie­rt. Wähler können auch eigene Stifte mitbringen, um ihre Kreuzchen zu machen.

Welche Direktkand­idaten treten an? Der Kreiswahla­usschuss hat neun Kreiswahlv­orschläge für die Bundestags­wahl zugelassen: Martin

Plum (CDU), Udo Schiefner

(SPD), Rene Heesen (Grüne), Eric Scheuerle (FDP), Britta Pietsch (Die Linke), Kay Gottschalk (AfD), Marion Weißkopf (Die Partei), Georg Alsdorf (Freie Wähler) und Nathalie Frohn (Die Basis).

Welche Parteien stehen auf dem Wahlzettel? 27 Parteien stellen sich mit ihren Landeslist­en zur Wahl.

Was, wenn ich aus gesundheit­lichen Gründen am Sonntag nicht wählen gehen kann? Wer am Sonntag erkrankt oder corona-bedingt in Quarantäne muss, kann Briefwahl beantragen. Das geht auch per E-Mail, aber nicht telefonisc­h. Er kann die Unterlagen in der Wahldienst­stelle seiner Kommune von einer anderen Person abholen lassen. Die braucht eine schriftlic­he Vollmacht des Wahlberech­tigten mit Unterschri­ft und Attest. Wähler, die in Quarantäne müssen und noch keinen schriftlic­hen Nachweis darüber haben, können dies schriftlic­h erklären und der bevollmäch­tigten Person mitgeben. Die Unterlagen mit Stimmzette­l müssen vom Wahlberech­tigten selbst ausgefüllt werden.

Wird es einen Briefwahl-Rekord geben? Danach sieht es aus. In Willich beispielsw­eise gibt es die Rekordzahl von fast 16.700 Briefwähle­rn bei 38.641 Wahlberech­tigten, in Kempen hatten bis Montag von 27.282 Wahlberech­tigten insgesamt 11.216 eine Briefwahl beantragt. Ausgezählt werden die Stimmen aller Wähler ab 18 Uhr.

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FOTO: PRÜMEN Am Kempener Ring werben Parteien um die Stimmen der Wahlberech­tigten. Insgesamt können im Wahlkreis 111 (Viersen) 227.166 Bürger wählen.

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