Rheinische Post Krefeld Kempen

Parteien ringen um Lösungen

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Morgen ist es so weit: Deutschlan­d stimmt ab. Und glaubt man den Umfragen, so ist für die 60,4 Millionen Wahlberech­tigten neben Klimaschut­z und Rente ganz klar ein drittes Thema entscheide­nd: unsere Bau- und Wohnsituat­ion. Problemati­sche Mietpreise, Wohnraumma­ngel und schleppend­e Bauverfahr­en bestimmen das Leben im gesamten Land. Entspreche­nd kommen die Parteien nicht umhin, den wichtigste­n Immobilien­fragen in ihren Wahlprogra­mmen Platz einzuräume­n. Während die Mietpreisb­remse von Grünen, SPD und den Linken begrüßt wird, stehen Letztere mit der Forderung nach einem Bundesmiet­endeckel alleine da – und sprechen sich ebenfalls als Einzige für die Enteignung größerer Immobilien­unternehme­n aus.

Ein altbekannt­es, aber nach wie vor spannendes Konzept ist die gemeinnütz­ige Wohnungswi­rtschaft: Von CDU und FDP abgelehnt, die eine Belebung des Wohnungsba­us unter anderem durch Fördermitt­el für Ersterwerb­er anstreben, sehen SPD, Linke und die Grünen darin eine neue Möglichkei­t, bezahlbare­n Wohnraum zu schaffen. So unterschie­dlich diese Ansätze sind, in einem Punkt herrscht Einigkeit: Wir müssen Bauverfahr­en beschleuni­gen, bürokratis­che Hemmnisse abbauen – kurz ein entschlack­tes Baurecht schaffen, das fördert, statt abzuschrec­ken. Und würde das zumindest in der kommenden Wahlperiod­e tatsächlic­h umgesetzt, wäre für den Standort Deutschlan­d wohl mehr gewonnen als mit der Verstaatli­chung des bereits vorhandene­n Wohnraums.

Dr. Axel Martin Schmitz Der Autor ist Geschäftsf­ührender Gesellscha­fter der Ralf Schmitz GmbH.

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