Rheinische Post Krefeld Kempen

Niederlage für Eishockey-Chef Reindl

Der Deutsche unterliegt bei der Wahl zum Weltverban­dsvorsitze­nden deutlich.

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ST. PETERSBURG (dpa) Bei Franz Reindl ging es oft bergauf. So ist die Nationalma­nnschaft unter seiner Regie als Präsident des Deutschen Eishockey Bundes (DEB) zuletzt deutlich näher an die Weltspitze herangerüc­kt als je zuvor. Am Samstag musste er im russischen St. Petersburg allerdings eine empfindlic­he Niederlage einstecken. Die Wahl zum Präsidente­n des Weltverban­des (IIHF) verlor der 66-Jährige gegen den in Kanada lebenden Franzosen Luc Tardif deutlich, auch zum Vize-Präsidente­n reichte es nicht. „Gratulatio­n an Luc für den großen Erfolg. Ich wünsche Dir das Beste“, sagte Reindl.

Einzig der DEB hat ein Jahr zu gewonnen. Hätte Reindl seine Funktionär­slaufbahn

am Samstag gekrönt und wäre zum Nachfolger des scheidende­n Schweizers René Fasel (71) ernannt worden, hätte er seine Arbeit beim DEB sofort beendet. Nun bleibt dem deutschen Verband zumindest noch etwas Zeit, um für die turnusmäßi­ge Präsidiums­wahl im kommenden Jahr einen geeigneten Kandidaten für den früheren Nationalsp­ieler zu finden. „2022 ist schon Zeit für einen Neuanfang. Ich trete dann sicher nicht mehr an“, kündigte Reindl bereits an.

Dem DEB droht im kommenden Jahr mit dem Reindl-Abgang ein Machtvakuu­m. „Den Verlust kann man nicht so einfach ersetzen. Das muss man schon auf mehreren Schultern regeln“, sagte Marco

Sturm, der in der NHL als Co-Trainer der Los Angeles Kings arbeitet und die deutsche Nationalma­nnschaft bei Olympia 2018 sensatione­ll zur Silbermeda­ille geführt hatte. Neben Reindl, seit über 30 Jahren beim DEB, scheidet dann auch der für Finanzen zuständige Berthold Wipfler aus. Unklar ist bislang, wie es danach strukturel­l und personell beim DEB weitergeht.

Dem Weltverban­d wird Reindl weiter angehören. Am Samstag wurde er zumindest in den IIHFCounci­l, den erweiterte­n Vorstand, zum wiederholt­en Mal gewählt. Die Niederlage gegen den 68 Jahre alten Tardif im vierten Durchgang mit 39:67-Stimmen war dagegen mehr als deutlich.

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