Rheinische Post Krefeld Kempen
Verluste für CDU – Radomski verliert Direktmandat
(bk) Traditionell trifft sich die CDU bei Wahlen im Nordbahnhof. So auch an diesem Wahlsonntag. Zwar sind viele gekommen, doch Stimmung will nicht so recht aufkommen. Die Christdemokraten erwarten nichts Gutes. Dann ploppen die ersten Zahlen auf und der Moderator spricht von einem historisch schlechten Ergebnis für die CDU. Schweigen in Krefeld.
Landtagsabgeordneter Marc Blondin sagt nüchtern: „Das ist kein Grund zur Freude. Wir haben starke Verluste erlitten.“Für den Krefelder Kandidaten Ansgar Heveling, der für den Wahlkreis Krefeld I – Neuss II (Wahlkreis 110) antritt, sehe es dennoch richtig gut aus, meint der Kreisverbands-Vorsitzende. Heveling muss auch gewinnen, denn er hat keinen Listenplatz. Am Ende der Auszählung liegt er für seine Verhältnisse mit 33,4 Prozent nur knapp vor der SPD mit 25,5 Prozent, hat neun Prozentpunkte im Vergleich zur letzten Wahl verloren. Im Bundestag wird er aber weiter vertreten sein.
Anders bei Kerstin Radomski ( Wahlkreis 114, Krefeld II – Wesel II). Sie verliert ihren Wahlkreis deutlich an die SPD mit 28,4 zu 35,2 Prozent, hat 8,5 Prozentpunkte eingebüßt. Allerdings ist sie mit einem Listenplatz abgesichert. Dort steht sie auf Platz 20. Ob das reichen wird, ist angesicht der zahlreichen Direktmandate jedoch fraglich.
„Es sieht nicht gut aus“, sagt Radomski, die mit ihrer Tochter zur Wahlveranstaltung gekommen ist. „Ich habe noch einige Projekte wie die Sportstättensanierung oder das Förderprogramm Denkmalschutz, die ich gerne weiter begleiten würde.“Philibert Reuters drückt ihr die Daumen und lobt: „Sie hat bisher eine tolle Arbeit gemacht.“Der Fraktionschef wirkt aufgeräumt. „Ich habe den Eindruck, dass sich die ganz, ganz dunklen Wolken ein Stück weit verzogen haben und bin erleichtert, dass das Ergebnis nicht so desaströs war wie vermutet.“Dennoch zeigt sich der Fraktionschef enttäuscht von der eigenen Partei, die zu lange nicht die Geschlossenheit gezeigt habe, die notwendig sei, um Wähler zu überzeugen. Erst kurz vor der Wahl sei man einheitlich aufgetreten. „Zu spät“, meint Reuters, der hofft, dass die CDU bei den folgenden Verhandlungen eine reele Chance bekomme.