Rheinische Post Krefeld Kempen

Stadt Willich gibt mehr Geld für Events

- VON NADIA JOPPEN

Die CDU hatte einen Notfonds in Höhe von 250.000 Euro beantragt, um Unternehme­n zu helfen, die durch die Pandemie in Schwierigk­eiten geraten sind. Die Idee lässt sich aber nicht umsetzen. Dafür soll es mehr Veranstalt­ungen geben.

WILLICH Die Stadt Willich wird keinen eigenen Notfonds für Unternehme­n einrichten, die durch die Corona-Pandemie in Schwierigk­eiten geraten sind. Stattdesse­n werden die dafür eingeplant­en Mittel in das Veranstalt­ungsmanage­ment überführt, um weitere Veranstalt­ungen in den Zentren durchzufüh­ren.

Diesem Vorschlag der Verwaltung stimmten die Mitglieder des Hauptund Finanzauss­chusses am Mittwochab­end einstimmig zu. Die Verwaltung hatte einen Antrag der CDU zu einem eventuelle­n Notfonds vom 16. Juni auf Umsetzbark­eit geprüft und war nach Rücksprach­e mit Experten zu dem Schluss gekommen, dass dieser Weg nicht umsetzbar ist. „Sowohl der Förderzwec­k als auch der Förderzeit­raum … kollidiere­n mit den von Bund und Land gewährten Förderprog­rammen“, so die Verwaltung. Dazu „bestehe erhebliche Gefahr“, dass die Unternehme­n eine von der Stadt Willich gewährte Förderung mit Fördermitt­eln des Bundes verrechnen und gegebenenf­alls Bundesmitt­el zurückzahl­en müssten. Ein städtische­r Notfonds müsste sich deutlich von den anderen Hilfsprogr­ammen absetzen. Fazit der Verwaltung: Der „geplante Notfonds für Gastronomi­e und Einzelhand­el in der gewünschte­n Form kann nicht rechtssich­er gewährt werden.“

Um trotzdem eine städtische Unterstütz­ung anbieten zu können, möchte die Verwaltung andere Wege gehen. Sie hat bereits vom 26. August bis zum 8. September eine „Scavenger Hunt“(eine Art Schnitzelj­agd) mit 235 Teams durchgefüh­rt, bei der 150 Aufgaben an verschiede­nen Orten im gesamten Stadtgebie­t gelöst werden mussten. Außerdem hat am 24. September wieder ein Feierabend­markt wie im Jahr 2019 in Willich stattgefun­den. Für den 8.

Oktober ist in Anrath ein „Pop-upBiergart­en“auf dem Alleeschul­hof geplant. Außerdem gibt es für den „Gutschein Willich“eine Sonderakti­on: Noch bis 8. Oktober können die Kunden die Bons ihrer Einkäufe in den EFA-Akzeptanzs­tellen sammeln und im Hinzen-Haus am Markt in Willich vorlegen. Ab einem Einkaufswe­rt von 50 Euro erhalten sie gestaffelt EFA-Einkaufsgu­tscheine (5 bis 25 Euro) als „Heimatshop­per-Bonus“zurück. In den kommenden Wochen sollen Aktionen im Hinzen-Haus für eine Erhöhung der Frequenz in Alt-Willich sorgen. Im Dezember soll es eine Weihnachts­stube

als Pop-up-Store geben – mit Weihnachts­schmuck, UpcyclingK­unst oder Glühwein. Dazu will das Stadtmanag­ement eventuell Einzelakti­onen von Händlern unterstütz­en, dazu gibt es aber bisher keine konkreten Projektide­en.

Die Politiker waren mit dem Konzept der Verwaltung einverstan­den. Paul Schrömbges (CDU) möchte ergänzend, dass die Verwaltung einen Bericht zur Mittelverw­endung vorlegt. Lukas Maaßen (SPD) fand es schade, dass die Ursprungsi­dee nicht umsetzbar war. Paul Muschiol (Grüne) fragte, ob eine Summe von 250.000 Euro für Veranstalt­ungen veranschla­gt sei. Diese Höhe werde die Verwaltung nicht erreichen, so der Beigeordne­te Gregor Nachtwey, weil das Team im Stadtmanag­ement zu klein sei. Es sollten gezielt Einzelproj­ekte finanziell aufgebesse­rt werden.

Kämmerer Raimund Berg wies noch darauf hin, dass laut Haushaltss­atzung die Verwaltung verpflicht­et ist, sich mit der Politik abzustimme­n, falls Projekte mehr als 10.000 Euro kosten. Rainer Höppner (CDU und Vorsitzend­er der Schiefbahn­er Werbegemei­nschaft) sagte, dass das Konzept der EFA-Gutscheine gut angenommen werde und bereits 60 Bonus-Gutscheine ausgegeben wurden.

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Am vergangene­n Freitag fand auf dem Willicher Marktplatz nach langer Pause wieder ein Feierabend­markt statt. Mit Veranstalt­ungen wie diesen möchte die Stadt die Händler unterstütz­en.

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