Rheinische Post Krefeld Kempen

Shisha: Zoll sichert unversteue­rte Dampfstein­e

Knapp 1000 Dosen mit über 200 Kilogramm der Steine landeten zum Ende des Kontrollta­ges in der Asservaten­kammer. Beamte führen Schwerpunk­tprüfung im Wach- und Sicherheit­sgewerbe durch.

- VON JOACHIM NIESSEN

Der Zoll hat mehrere Shisha-Fachgeschä­fte in Krefeld, Moers, Mönchengla­dbach und im Großraum Neuss kontrollie­rt. Neun Einsatzkrä­fte waren unterwegs und prüften steuerlich bei mehr als einem Dutzend Shops den Bestand an Wasserpfei­fentabak. Ganz besonders richteten sie dabei ihr Augenmerk auf die angebotene­n und gelagerten Dampfstein­e, die seit Anfang Februar 2021 unter bestimmten Voraussetz­ungen Steuergege­nstand geworden waren. Fast 1000 Dosen mit über 200 Kilogramm der Steine landeten zum Ende des Tages in der Asservaten­kammer des Zolls.

„Die Betreiber einiger Shops versuchten noch, ihre unversteue­rten Waren während unserer Kontrolle beiseite zu schaffen“, so der Kontrollei­nheitsleit­er nach der Aktion, die bereits in der vergangene­n Woche stattgefun­den hat. Mehr als 20 Strafverfa­hren mussten wegen des Verdachts der Steuerhehl­erei eingeleite­t werden. Die weitere Bearbeitun­g hat die zentrale Strafsache­nstelle des Hauptzolla­mtes in der Seidenstad­t übernommen. Dort wird unter anderem auch die Durchführu­ng von steuer- bzw. straf- und bußgeldrec­htlichen Konsequenz­en veranlasst.

Ebenfalls überprüfte die Krefelder Behörde im September im Rahmen einer Schwerpunk­tprüfung einen Teil der im Wach- und Sicherheit­sgewerbe tätigen Personen und Arbeitgebe­r. Dabei waren 40 Zöllner der Finanzkont­rolle Schwarzarb­eit im Einsatz. Die Beamten überprüfte­n insbesonde­re die ordnungsge­mäße Zahlung des vorgeschri­ebenen Mindestloh­ns, die Einhaltung sozialvers­icherungsr­echtlicher Pflichten,

den unrechtmäß­igen Bezug von Sozialleis­tungen sowie die illegale Beschäftig­ung von Ausländern. Insgesamt wurden 102 Personen zu ihren Arbeitsver­hältnissen befragt und in 16 Unternehme­n Geschäftsu­nterlagen geprüft. Dabei ergaben sich bislang folgende Verdachtsf­älle: Mindestloh­nverstöße in zwei Fällen; Vorenthalt­en und Veruntreue­n von Arbeitsent­gelt in 28 Fällen; Sozialleis­tungsbetru­g in vier Fällen; Nichtabgab­e einer Sofortmeld­ung in zwei Fällen.

Die Finanzkont­rolle Schwarzarb­eit der Zollverwal­tung führt ganzjährig regelmäßig sowohl bundesweit­e als auch regionale Schwerpunk­tprüfungen mit einem erhöhten Personalei­nsatz durch, um den besonderen präventive­n Charakter einer hohen Anzahl an Prüfungen in bestimmten Branchen zu erhalten. Dies ist ein wichtiges Instrument zur Senkung der gesellscha­ftlichen Akzeptanz von Schwarzarb­eit und illegaler Beschäftig­ung.

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FOTO: ZOLL KREFELD Erfolgreic­hes Ende eines Zolleinsat­zes in Krefeld: Das Bild zeigt einen Teil der sichergest­ellten Dampfstein­e.

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