Rheinische Post Krefeld Kempen
Pinguine für Kampf mit Punkt belohnt
Die Krefelder unterlagen am Sonntagnachmittag im Heimspiel gegen den EHC München vor nur 2433 Zuschauern mit 2:3 nach Verlängerung. Torwart Oleg Shilin parierte unglaubliche 50 der 53 Torschüsse der Gäste.
Mit einer starken kämpferischen Leistung verdienten sich die Pinguine im Heimspiel gegen den EHC München bei der 2:3-Niederlage nach Verlängerung einen wichtigen Punkt. Die Gäste aus Bayern taten sich gegen das Defensiv-System und das schnelle Umschaltspiel der Gastgeber sehr schwer. Zweimal mussten sie einen Rückstand der Hausherren wettmachen und hatten in der Verlängerung in Überzahl das glücklichere Ende für sich. Die KEV-Fans unter den nur 2433 Zuschauern waren begeistert vom Auftritt ihrer Mannschaft und forderten sie nach der Verabschiedung nochmal lautstark aus der Kabine aufs Eis zurück.
Obwohl die Pinguine am Freitag in Schwenningen mit ihrem ersten Auswärtssieg der Saison beste Werbung für das Duell gegen München gemacht hatten, waren die Ränge viel zu dünn besetzt. Wahrscheinlich rechneten viele Fans mit einem Schützenfest der Bayern. Die hatten im ersten Drittel auch deutlich mehr vom Spiel, was alleine schon die Torschussbilanz von 1:14 ausdrückte, doch sie bissen sich an der Defensivtaktik und am erneut starken Torwart Oleg Shilin die Zähne aus, auch als Arturs Kulda auf der Strafbank saß (9.). Sein Gegenüber Fießinger erlebte bis zur 15. Minute einen ruhigen Nachmittag, ehe er einen Schuss von Leon Niederberger abwehren musste.
Der erste Schuss im zweiten Drittel kam aufs Tor der Gäste. Aber Jeremy Bracco traf nur die Schulter des Torwarts. Auch Kulda scheiterte an Fießinger. Die Pinguine investierten wie schon in Schwennigen ab der 21. Minute mehr in ihre Offensive. Sie konnten zwei ihrer ersten Überzahlspiele nicht nutzen, gingen dann aber kurz darauf bei einem schnellen Angriff in Führung, den Kulda ohne Mühe mit seinem ersten Saisontreffer abschloss (30.). Der Gegentreffer machte die Münchner wieder munter. Nachdem Torwart Shilin zweimal den Ausgleich verhindern konnte, war er gegen den Schuss von F. Tiffels nach Fehler von Niclas Lucenius machtlos (36.).
Das Schlussdrittel begannen die
Gäste mit einer Restüberzahl und nahmen Torwart Shilin reichlich unter Beschuss. Doch er und seine Vorderleute hielten sich schadlos. Die Pinguine nutzten ihre nächste Überzahl zur erneuten Führung. Alexander Bergström erzielte mit einem harten Schuss seinen ersten DEL-Treffer (44.). Sekunden später wurde Niederberger aus kurzer Distanz
von einem Puck im Gesicht getroffen und kehrte nicht mehr aufs Eis zurück. Trotzdem schickte Trainer Zakharkin vier Reihen aufs Eis, weil Bracco Doppelschichten fuhr.
Die Gäste drängten wie schon nach dem 0:1 wieder mächtig auf den Ausgleich. Den verhinderte Shilin zunächst mit einem Monster-Save (47.). Aber als Lucas Lessio auf der
Krefeld - München 2:3 (0:0,1:1,1:1,0:1) n.V
Strafbank saß, musste er sich vier Sekunden vor Ablauf der Strafe bei einem Schuss von Ortega aus kurzer Distanz geschlagen geben (48.).
Ab der 50. Minute entwickelte sich eine dramatische Schlussphase. Nach einem Schuss von Laurin Braun, der aber genau auf Torwart Fiesinger zielte, wehrten sich die Pinguine mit Mann und Maus gegen die drohende Niederlage. Denn die Gäste waren bei Strafen gegen Blank und Lucenius vier Minuten in Unterzahl. Doch mit großem Kampf und unbändiger Leidenschaft retteten die sich in die Verlängerung. Torwart Shilin lag nach 60 Minuten erschöpft auf dem Eis.
In der Verlängerung waren die Krefelder mit Siegtreffer zunächst näher als die Gäste. Patrick Hersley scheiterte mit einem fulminanten Schlagschuss an Torwart Fießinger. Bei der ersten Münchner Torchance konnte Anton Berlyov am kurzen Pfosten den Gegentreffer nur durch ein Foul verhindern. Die Überzahl nutzte Ortega dann 27 Sekunden vor dem Ende zum 3:2. Die Pinguine, allen voran Shilin haderten mit der letzten Entscheidung der Schiedsrichter und wollten vor dem Treffer eine Abseitsposition eines Münchners erkannt haben..
„Wir haben im letzten Drittel und in der Verlängerung zu viele Strafen kassiert. Ansonsten haben wir in der Verteidigung sehr diszipliniert gespielt. Wir dürfen aber als Mannschaft auch gegen München mit einem Punkt nicht zufrieden sein. Wir haben auch schon gegen Mannheim und Berlin gezeigt, dass wir mit Kampf mithalten können. Jetzt geht es weiter. Wir werden weiter hart arbeiten, um in jedem Spiel zu punkten.“
Sergey Saveljev
„Am Ende haben wir uns nach der 2:1-Führung zu dummen Strafen verleiten lassen, die uns letztendlich den Sieg gekostet haben. Wir hätten eigentlich mehr verdient gehabt. Schade für unsere Fans, die uns wirklich gepuscht haben.“
Mirko Sacher
„Wir haben heute die Unterstützung der schwarz-gelben Wand gespürt. Das hat uns zusätzlich Energie gegeben. Es ist großartig, endlich wieder mit Fans im Rücken spielen zu können, das liebe ich. Wir haben mit viel Leidenschaft gespielt.“Alexander Bergström
„Am Ende wollten wir zu viel und haben deshalb die Strafen kassiert. Das darf einfach nicht passieren.“
Laurin Braun