Rheinische Post Krefeld Kempen
HSG Krefeld feiert knappen Arbeitssieg
Bei Eintracht Baunatal gewannen die „Eagles“am Samstag verdient mit 29:27 (13:11) und bleiben in der 3. HandballBundesliga ungeschlagen. Der Torwartwechsel für die letzte Viertelstunde war auch ein Schlüssel für den Erfolg.
Ihrer Favoritenrolle in der Staffel D der 3. Handball-Bundesliga wird die HSG Krefeld-Niederrhein immer mehr gerecht. Bei der bis Samstag ungeschlagenen Eintracht aus Baunatal gewannen die „Eagles“mit 29:27 (13:11) und behalten nunmehr seit fünf Spieltagen ihre weiße Weste. Es war zwar ein hartumkämpfter, aber verdienter Arbeitssieg, weil das Team vom Niederrhein bei den Nordhessen nie in Rückstand lag. Bereits am kommenden Samstag (19 Uhr) steigt für die HSG erneut ein Topspiel, wenn der ebenfalls noch ungeschlagene TV Opladen zu Gast ist. Dann hoffen die Verantwortlichen auf mehr Zuschauer, als bisher bei den Heimspielen. Verdient hätten es Trainer Maik Pallach und seine Spieler allemal.
Die Partie begann auf beiden Seiten sehr zerfahren. So stand es nach knapp sieben Minuten durch einen Treffer von Lars Jagieniak 3:2 für die Eagles. Die Gäste waren in der Folge aber das Team, das sich schneller fand. Dazu wehrte Schlussmann Sven Bartmann in der ersten Viertelstunde gleich ein halbes Dutzend Würfe ab. Doch die HSG ließ wieder den Schlendrian einkehren und verpasste die Chance, bereits vorentscheidend davon zu ziehen. Baunatal versuchte immer wieder, die Gäste mit dem siebten Feldspielern auszuspielen, worauf die GelbSchwarzen sich aber im Spielverlauf immer besser einstellten und zur Pause mit 13:11 führten. Durchgang zwei begann dann mit zwei schnellen Eagles-Toren nach Maß. Die Gäste nutzten nun mehrfach mit schnellen Ballgewinnen die aggressive Taktik der Hessen mit sieben Feldspielern und trafen gleich zweimal ins leere Tor. So wuchs der
Vorsprung auf fünf Tore (18:13) an. Dann aber leisteten sich die Mannen von Trainer Pallach mehrfach technische Fehler im Angriff. So kam Baunatal sogar noch zum Ausgleich (21:21), da die Eagles sich im Angriff einige Male zu unkonzentriert zeigten. Auch die Abwehr stand jetzt nicht mehr so stabil, wie vor der Pause. Daher brachte Pallach eine Viertelstunde vor dem Ende Lasse Hasenforther für den im zweiten Durchgang eher glücklosen Bartmann. Der wurde dann in der Schlussphase mit seinen Paraden zu einer entscheidenden Figur. Nach Rot für Kreisläufer Philipp Hempel nutzte die HSG die folgende Verwirrung,
auch durch zwei weitere starke Paraden von Hasenforther, zum 25:23 ins leere Tor. Es blieb aber ein wildes Spiel, das zeigte eine Sequenz in der 54. Minute. Die Eagles verwarfen, fingen den Angriff Baunatals ab und leisteten sich direkt wieder einen Abspielfehler. Die Gastgeber wollten schnell umschalten, doch Maik Schneider spritzte dazwischen, fing einen weiteren Pass ab und zog durch, um zum 27:25 zu treffen. Eine Minute vor Schluss war erneut der bärenstarke Hasenforther zur Stelle und hielt bei 28:26 den Sieg fest. 20 Sekunden später machte Maik Schulz mit einem verwandelten Siebenmeter endgültig den Deckel auf die Partie.
„Die Stimmung in der Kabine war in der Halbzeit so, als läge man hinten, weil unser Vorsprung hätte größer sein müssen“, sagte Pallach hinterher, der sein Team nochmal motivierte: „Wir haben gesagt, dass wir bereit sein und die Chancen nutzen müssen.“Nach der 19:14-Führung habe es Baunatal dann sehr gut gemacht: „Die haben aggressiver verteidigt. Da hatten wir Probleme in der Zweikampfführung. Ihr Angriffsspiel Sieben gegen Sechs war auch nicht einfach zu verteidigen, obwohl wir uns darauf eingestellt hatten.“Am Ende sei der Torwartwechsel auch ein Schlüssel gewesen: „Ich bin sehr stolz und froh, dass wir qualitativ ein so hochwertiges Gespann haben.“