Rheinische Post Krefeld Kempen

Freiwillig­e Helfer machen Willich sauber

- VON BIANCA TREFFER

Erstmals fand die Aktion „Willi Wisch“am ersten Oktoberwoc­henende statt. Insgesamt füllten die Teilnehmer 50 große Müllsäcke.

WILLICH Bruno Kuzinna ist die Nummer eins. Der Anrather, der gerade mit dem Fahrrad am Feuerwehrg­erätehaus in Anrath vorfährt, ist der erste freiwillig­e Helfer, der zum Treffpunkt für die Aktion „Willi Wisch“kommt. Die Frühjahrsp­utzaktion, bei der Freiwillig­e wild in der Natur entsorgten Müll aufsammeln, findet erstmals am Samstag des ersten Oktoberwoc­henendes statt.

„Normalerwe­ise wäre ,Willi Wisch' klassische­rweise im Frühjahr gewesen, aber aufgrund der Pandemie konnte der Termin nicht gehalten werden“, sagt Bernd Kuhlen, Leiter vom Geschäftsb­ereich der Gemeinscha­ftsbetrieb­e (GB) Willich. Kuzinna ist es egal, wann „Willi Wisch“durchgefüh­rt wird: Der Senior ist seit Jahren dabei. „Mir ist es einfach wichtig, ein wenig zu einem sauberen Willich oder Anrath beizutrage­n“, sagt Kuzinna, während er sich bei Wolfgang Kache und Alexander Richter von den GB Willich blaue Müllsäcke holt, die sie neben etlichen Zangen auf ihrem Betriebswa­gen haben.

Vier bis fünf Säcke waren es bislang immer, die der Senior bei den früheren Aktionen in rund drei Stunden aufsammelt­e. Eine Zange braucht er aber nicht, die besitzt der Anrather seit Jahren selber. Kuzinna macht sich in Richtung Kleinkolle­nburgund Prinz-Ferdinand-Straße auf. Dort sorgt er seit Jahren bei „Willi Wisch“für ein Stück Sauberkeit. Ansonsten bleibt es am Treffpunkt Feuerwehr ruhig.

Eine ganze Gruppe hat sich hingegen am Nordkanal in Schiefbahn eingefunde­n. Dort hat die NabuOrtsgr­uppe Willich einen Stand mit Zangen, Müllbeutel­n, Handschuhe­n und Warnwesten aufgebaut. Monika Sandrock von der Ortsgruppe verteilt an die ersten sechs Helfer das Material. Dann geht es auch in diesem Bereich los. Weit gehen muss können, von einer Minderheit auf Dauer angesteckt werden können. Hier versucht ein kleiner Teil der uneinsicht­igen Menschen, den Rest der Bevölkerun­g in Geiselhaft zu nehmen. niemand: Schon an der Treffpunkt­Ecke Büttgenwal­d/Linselless­traße wandert der erste Müllfund in einen der Säcke. Jan ist mit seinen sieben Jahren der jüngste Helfer. „Ich finde es gut, sauber zu machen“, kommentier­t er seinen Einsatz kurz und knapp. Ein Fund erstaunt die Helfer. Dirk Schotten findet zwei noch lesbare Personalau­sweise, die sich einer beschädigt­en Tasche befinden – sie muss mit einem Schneidger­ät für Straßengrü­nschnitt in Kontakt gekommen sein. Ein Fund, der zum Besitzer gebracht werden soll, wobei die Vermutung nahe liegt, dass die Tasche gestohlen und bis auf die Ausweise ausgeräumt wurde.

In der geschredde­rten Tasche sieht Marion Doyle, die regelmäßig auch ohne „Willi Wisch“Müll aufsammelt, ein generelles Problem. „Ich finde immer viele kleine Plastiktei­le bei meinen Müllsammel­aktionen. Das ist der Müll im Straßengrü­n, der beim Schnitt geschredde­rt wird“, sagt Doyle. Sie wünscht sich seit Jahren, dass vor dem Grünschnit­t der Müll aufgesamme­lt wird, um das kleinteili­ge Plastikgem­enge zu verhindern, das oftmals von Tieren aufgenomme­n wird und zu deren Tod führt.

Während die Pfadfinder Willich den Alleenradw­eg abwandern, sind die Geo-Cacher rund um ein

Schnellres­taurant im Willicher Industrieg­ebiet im Einsatz. Die Neersener Schützen sind in ihrem Heimatort unterwegs. Neben Gruppen sind etliche Einzelpers­onen mit dem zurückgela­ssenen Müll anderer Menschen beschäftig­t. „Wir können von einer wirklich guten Beteiligun­g und jeder Menge Müll sprechen“, sagt Ute Cöhnen von den GB Willich.

50 große Müllsäcke, voll mit diversen Kleinmüll von Plastikver­packungen bis hin zu Hunderten von Zigaretten­kippen, füllen die Helfer. Dazu kommen rund drei Kubikmeter Sperrmüll, Autoreifen, Paletten, Batterien, Fässer, achtlos weggeworfe­ne Werbetafel­n von Parteien, Bauschutt und ein Trampolin. „Im Schiefbahn­er Unterbruch wurde so viel Bauschutt entdeckt, dass wir dort in dieser Woche mit dem Bagger anrücken müssen, um ihn zu entfernen“, berichtet Cöhnen.

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FOTOS (2): PRÜMEN Die Nabu-Ortsgruppe Willich traf sich am Nordkanal in Schiefbahn, um achtlos weggeworfe­nen Müll einzusamme­ln.
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Bruno Kuzinna (M.) startete am Feuerwehrg­erätehaus in Anrath mit der Müllsammel­aktion.

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