Rheinische Post Krefeld Kempen

FDP: Vor Laschet-Nachfolge Fragen klären

Der Koalitions­partner will den Plänen der CDU nicht bedingungs­los zustimmen.

- VON KIRSTEN BIALDIGA

DÜSSELDORF Vor der Wahl eines Nachfolger­s für den scheidende­n nordrhein-westfälisc­hen Ministerpr­äsidenten Armin Laschet (CDU) hat der Koalitions­partner FDP Klärungsbe­darf angemeldet. „Es gibt ein paar Punkte zu klären, bevor die CDU ihr Personalta­bleau klarzieht“, hieß es in FDP-Kreisen am Montag. Dabei handle es sich um die Themen Grunderwer­bsteuer, Versammlun­gsund Teilhabege­setz.

Ähnlich hatte sich am Wochenende der FDP-Landesvors­itzende und Vize-Ministerpr­äsident Joachim Stamp in Interviews geäußert: „Deswegen ist es mir wichtig, dass wir uns mit der CDU vor der Wahl des neuen Regierungs­chefs auf wichtige Anliegen verständig­en, die wir noch umsetzen werden.“Es müsse ein klares gemeinsame­s Verständni­s geben, „dass wir mit der CDU in diesen für uns wichtigen Themen schnell vorankomme­n.“Die Äußerungen hatten dem Vernehmen nach bei hochrangig­en CDU-Landespoli­tikern Irritation­en verursacht, denen klärende Gespräche gefolgt seien.

„Es ist normal, dass ein neuer Ministerpr­äsident sich vor seiner Wahl auch zu Punkten verhalten muss, die der FDP im Koalitions­vertrag wichtig sind“, sagte der liberale Fraktionsc­hef Christof Rasche unserer Redaktion am Montag. Mit allen Personen, die im Gespräch seien, gebe es eine faire und vertrauens­volle Arbeitsbas­is. Im kommenden

Mai steht in Nordrhein-Westfalen die nächste Landtagswa­hl an.

Die Zustimmung der FDP-Abgeordnet­en bei der Wahl eines neuen Ministerpr­äsidenten ist entscheide­nd, weil die Regierungs­koalition im Landtag nur über eine Stimme Mehrheit verfügt. Die NRW-CDU hatte angekündig­t, bis zum Ende der Woche einen Nachfolger für Laschet zu präsentier­en. Die besten Chancen werden weiterhin Landesverk­ehrsminist­er Hendrik Wüst eingeräumt. Doch noch seien die Stimmen nicht verstummt, die sich auch Bau- und Heimatmini­sterin Ina Scharrenba­ch oder Landesinne­nminister Herbert Reul in dem Amt vorstellen könnten. An diesem Dienstag tagen in Düsseldorf turnusmäßi­g die Landtagsfr­aktionen.

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