Rheinische Post Krefeld Kempen
Pinguine bauen auf mehr Schüsse von Hersley
Am Freitag gegen Bietigheim soll ein neuer zweiter Überzahlblock auflaufen. Saveljev bestätigt Interesse an Stürmer Ilya Zubov.
15 Schüsse brachte Patrik Hersley bisher in acht DEL-Spielen auf das gegnerische Tor. Dabei traf der 35-jährige ein Mal ins Schwarze. Zu wenig für einen Verteidiger, der über den härtesten Schlagschuss in Europa verfügen soll. Besonders fällt auf, dass er in Überzahl zu selten in eine aussichtsreiche Position gebracht wird. Das soll sich ab sofort ändern. „Das Überzahlspiel ist unsere Problemzone. Wir werden unsere zweite Überzahlformation bis Freitag ändern“, sagte Sergey Saveljev am Mittwoch nach dem Training.
Bisher stand Patrick Hersley zusammen mit Robert Sabolic an der blauen Linie. Davor agierte das Trio Berlyov/Blank/Lessio. „Wir werden natürlich nicht alle austauschen,“, erklärte Saveljev, der sich von der Umstellung mehr Schüsse von Hersley verspricht. Die erste Powerplay-Einheit bleibt mit dem Duo Bergström/Jensen-Aabo und dem Trio Bracco/Weiß/Braun unverändert. Da versprechen sich die Trainer auch mehr Durchschlagskraft durch die Rückkehr von Alexander Bergström. „Er ist echter PowerplaySpezialist“, sagt Saveljev.
Ein Spezialist fürs Toreschießen sollte nach Möglichkeit der neue Center sein, nach dem die Pinguine derzeit Ausschau halten. Saveljevs bestätigte am Mittwoch das Interesse an Ilya Zubov. Der russische Stürmer kommt in der KHL auf knapp über 600 Spiele. Auch in der AHL (138 Spiele) und NHL (2 Spiele) stand er schon auf dem Eis. In dieser Saison absolvierte der 34-Jährige (181 cm groß, 94 kg schwer) in der
KHL für Amur Khabarovsk nur zehn Spiele und blieb ohne Treffer. „Er hat auch die ganze Vorbereitung mitgemacht und würde sicher gut zu uns passen. Ich werde ihn fragen, ob er überhaupt Interesse hat, in der DEL zu spielen“, sagte Saveljev. Auch ein torgefährlicher Außenstürmer wäre als Verstärkung möglich.
Ob sich die Leistung der vergangenen Spiele am Freitag im Heimspiel gegen Aufsteiger Bietigheim auf den Rängen unabhängig von den beiden Ticketaktionen (siehe Infokasten) mehr widerspiegelt als am Sonntag gegen München, ist schwer zu sagen. „Wir müssen als Mannschaft weiter dafür sorgen, dass die Fans sich wieder auf unsere Spiele freuen. Die Erwartungshaltung darf aber nicht zu groß sein. Für uns geht es zunächst nur darum, von den Abstiegsplätzen fern zu bleiben. Dafür benötigen wir die Unterstützung unserer Fans“, sagte am Mittwoch der verletzte Kapitän Martin Schymainski, der bestimmt noch zwei
Wochen ausfallen wird.
Saveljev wollte auch am Mittwoch noch nicht viel zu den Zuschauerzahlen sagen. Es sei doch kein Zufall, dass die Mannschaft jetzt besser spielt und Spiele gewinnt. In dieser Woche wurde neben dem Überzahlspiel auch insgesamt an der Offensive gearbeitet: „Wir wollen die Bietigheimer
überraschen“, erklärte der Multifunktionär. Da die Steelers ähnlich wie Krefeld ein defensives Spielsystem bevorzugen, ist nicht mit einem Torfestival zu rechnen. „Wir müssen geduldig bleiben und dürfen dem Gegner nicht ins offene Messer laufen“, erklärte Trainer Igor Zakharkin.