Rheinische Post Krefeld Kempen
Rekordtempo auf dem Wasser
Ken Warby war der schnellste Mann auf dem Wasser – und ist es bis heute. Der
Weltrekord, den der Mann aus
Australien vor 43 Jahren aufstellte, ist auch 2021 noch gültig. Warby hatte sein Boot „Spirit of Australia“selbst gebaut. Es bestand aus glasfaserverstärktem Kunststoff und aus dem Holz des Balsabaumes, das wegen seiner extrem geringen Dichte unter Schiffsbauern geschätzt wird. Angetrieben wurde die „Spirit of Australia“durch ein Düsentriebwerk. Es stammte aus einem ausgemusterten Militärflugzeug, Darby soll es für einen geringen Betrag auf einer Auktion erworben haben. Der Australier war kein Anfänger, er hatte Erfahrung in Hochgeschwindigkeitsfahrten auf dem Wasser. Im November 1977 hatte er seine erste Rekordfahrt geschafft: Bis dahin war jede Höchstmarke in dieser Kategorie entweder von Amerikanern, Briten, Kanadiern oder Iren aufgestellt worden. Als Warby auf dem Stausee des Blowering Dam in New South Wales, Australien, die Geschwindigkeit von 463,78 Kilometern pro Stunde erreichte, war er der erste Australier, der sich in die Riege der Rekordhalter einreihen durfte. In den zehn Jahren zuvor hatte der US-Amerikaner Lee Taylor den Rekord gehalten, den er mit seinem turbinengetriebenen Boot „Hustler“aufgestellt hatte. Warby war davon überzeugt, dass sein Boot noch schneller fahren konnte. Ein knappes Jahr später verfrachtete Warby die „Spirit of Australia“ein weiteres Mal an den Blowering Dam. Am 8. Oktober 1978 stellte der damals 39-Jährige den Weltrekord auf, den seitdem niemand brechen konnte: Warby erreichte auf der Wasseroberfläche des Stausees die Spitzengeschwindigkeit von 511,13 Kilometern pro Stunde.