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Vonovia hält nun Mehrheit an Deutsche Wohnen
BOCHUM/BERLIN (gw) Der Immobilienkonzern Vonovia hat die angestrebte Übernahme der Mehrheit am Konkurrenten Deutsche Wohnen jetzt offiziell unter Dach und Fach gebracht. Nach dem Ende der regulären Annahmefrist für das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot halte man nun 60,3 Prozent der Stimmrechte der Deutsche Wohnen, teilte der Bochumer Konzern am Donnerstag mit. „Alle Aktionäre der Deutsche Wohnen, die ihre Aktien bereits im Rahmen des Angebots angedient haben, werden voraussichtlich bis zum 14. Oktober 2021 über ihre Depotbank 53 Euro je angedienter Aktie erhalten“, so Vonovia.
Das ist aber noch nicht die letzte Chance für Deutsche-Wohnen-Anteilseigner, ihre Papiere an den Wettbewerber abzugeben. Wer die Offerte bisher nicht angenommen hat, kann das ab diesem Freitag noch bis zum 21. Oktober um Mitternacht tun und erhält dann auch 53 Euro pro Aktie. Auf einen noch höheren Preis zu hoffen, ist aktuell vergebene Liebesmüh: Denn einen Gewinnabführungs
und Beherrschungsvertrag, der ein eventuell höheres Angebot hätte bewirken können, hat Vonovia für die nächsten drei Jahre ausgeschlossen. Darauf hatten beim ersten Angebot dieses Jahres einige Hedgefonds gesetzt und deshalb ihre Deutsche-Wohnen-Aktien nicht abgegeben. Die Konsequenz damals: Vonovia kam nur auf gut 47 Prozent; die Mehrheitsübernahme scheiterte. Im zweiten Anlauf lief es zunächst auch nicht rund, sodass Vonovia letztlich alle Bedingungen aus dem Angebot herausnahm. Die Übernahmeschwelle fiel auf null.
Direkte Konsequenzen für die mehr als 100.000 betroffenen Mieterhaushalte in NRW sind aktuell nicht absehbar. Der größte Unterschied im ersten Schritt: Die Mieter der Deutsche Wohnen bekämen wie in anderen Regionen nach einer Übernahme ihre Nebenkostenabrechnungen von einer anderen Stelle; an den Mietverträgen selbst wird sich aber nichts ändern. Deutliche Mieterhöhungen sind aktuell ebenfalls nicht zu befürchten.