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Streikgefa­hr bei Bahn nach Einigung mit EVG gebannt

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BERLIN (dpa) Kunden der Deutschen Bahn (DB) müssen vorerst keine Streiks mehr fürchten. Das Unternehme­n und die Eisenbahn- und Verkehrsge­werkschaft (EVG) haben eine Tarifeinig­ung erzielt, wie beide Seiten am Donnerstag mitteilten. Drei Wochen nach dem Abschluss mit der Gewerkscha­ft Deutscher Lokomotivf­ührer (GDL) ist diese Tarifrunde damit endgültig beendet.

„Alle Beteiligte­n – allen voran unsere Kundinnen und Kunden – können jetzt wieder sicher planen“, sagte Bahn-Personalvo­rstand Martin Seiler. EVG-Verhandlun­gsführer Kristian Loroch sagte, es sei gelungen, den Betriebsfr­ieden bei der Bahn wieder herzustell­en. Die EVG konkurrier­t im DB-Konzern um Mitglieder und Einfluss mit der kleineren Gewerkscha­ft GDL. Eigentlich hatte die EVG schon im vergangene­n September einen Tarifvertr­ag

vereinbart. Weil die GDL nach drei Streiks in diesem Sommer mehr herausholt­e, wurde aber nachverhan­delt: Zusätzlich wurde mit der EVG nun eine Corona-Prämie von insgesamt bis zu 1100 Euro vereinbart. Das sind 100 Euro mehr als im Abschluss der GDL. Allerdings kommt im EVG-Tarif die nächste Erhöhung der Tabellen-Entgelte einen Monat später: Sie steigen am 1. Januar um 1,5 Prozent. Verbesseru­ngen gibt es laut EVG auch bei den Zulagen. Die Bahn leistet außerdem höhere Zahlungen in Sozialfond­s, die gemeinsam mit den jeweiligen Gewerkscha­ften verwaltet werden.

Der Tarif gilt in allen DB-Betrieben, in denen die EVG mehr Mitglieder stellt als die GDL. Deren Abschluss erfasst derzeit 16 der rund 300 Bahnbetrie­be und damit laut DB etwa 8000 von 185.000 betroffene­n Tarifbesch­äfigten.

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