Rheinische Post Krefeld Kempen
Am Glockenspitz treffen die Brüder Jagieniak aufeinander
In der 3. Handball-Bundesliga stehen die beiden Kreisläufer am Samstag beim Spitzenspiel zwischen der HSG Krefeld und Opladen auf dem Parkett.
(lus/hgs) Wenn am Samstag um 19 Uhr in der Glockenspitzhalle das Spitzenspiel der 3. Handball-Bundesliga (Staffel D) zwischen der HSG Krefeld Niederrhein und dem TuS Opladen angepfíffen wird, stehen sich auf dem Parkett zwei Brüder gegenüber: Lars und Jan Jagieniak. Lars ist Kreisläufer der „Eagles“, der zwei Jahre ältere Jan Kreisläufer des TuS. Bisher wurden für das Spiel 600 Karten im Vorverkauf abgesetzt. Die misten Fans haben sich an die jetzt nicht mehr so strengen Corona-Regeln gewöhnt.
„Da wir noch nie in einem Meisterschaftsspiel aufeinandergetroffen sind, wird das schon außergewöhnlich sein. Wir haben eine gesunde Rivalität, die wir dann auf dem Feld auch einmal ausleben können. Favorit ist wohl mein Bruder, da Krefeld klare Aufstiegsambitionen
hat. Genauso gerne würde ich übrigens auch mal mit ihm im selben Team spielen. Wir haben uns bisher immer verpasst. Auch wenn er ebenfalls Kreisläufer ist, kann ich mir gut vorstellen, mir die Position mit ihm zu teilen“, sagte Jan Jagieniak kürzlich in einem RP-Interview.
Die beiden sind richtige Opladener Jungs. Sie sind in dem Stadtteil geboren und groß geworden. Sportlich sind die Brüder beim TuS 82 Opladen aufgewachsen. Dass sie Handball spielen, scheint kein Zufall zu sein – der Sport wurde ihnen quasi in die Wiege gelegt. Bereits ihr Großvater hat Feldhandball gespielt . „Im Endeffekt sind wir über unseren Vater zum Handball gekommen“, erinnert sich Jan. Er begann Handball mit drei Jahren und Lars im Alter von vier Jahren, obwohl er zuerst Fußball spielen wollte. Vater Fred Jagieniak spielte seit seinem achten Lebensjahr beim TuS 82 Opladen.
Es gibt noch weitere Gründe, warum es unbedingt Handball sein muss. „Ich mag den Teamsport. Im Handball werden viele Facetten bedient. Es ist ein sehr emotionaler Sport“, erläutert Lars. Sein Bruder mag außerdem das Körperliche der Sportart. „Es ist nicht wie beim Fußball, dass man sich bei jeder Berührung fallen lässt“, betont Jan. „Man muss vor den Spielen erstmal seine Rüstung anlegen“, sagt er und lacht. Darüber hinaus gefällt ihm, dass ein Team sogar eine qualitativ hochwertigere Mannschaft besiegen kann.
Damit rechnet sein Bruder Lars am Samstag natürlich nicht: „Klar, ich will gegen Jan gewinnen. Ich freue mich riesig, dass ich mal in einem Pflichtspiel auf ihn treffe, zumal auf der Tribüne auch viele von der Familie und Freunde sitzen.“Er erwarte ein spannendes Spiel: „Der TuS ist eine eingespielte Truppe, die zu jeder Zeit ins Spiel zurückkommen kann. Da kämpft jeder für jeden.“
Nicht nur weil die Brüder am Kreis agieren, sieht Lars Jagieniak auch sonst Gemeinsamkeiten mit Jan: „Wir haben etwa das gleiche Verständnis vom Handball. Er hat nur etwas mehr Gewicht auf den Rippen.“Zum bisherigen Saisonverlauf der „Eagles“sagte er am Donnerstag vor dem Training: „Wichtig, dass wir die ersten Spiele gewonnen haben, denn wir haben ein ziemlich hartes Auftaktprogramm, das nicht so richtig enden will. Jetzt haben wir Opladen, das noch nicht verloren hat. Danach geht es gegen Schalksmühle, das ebenfalls noch ohne Punktverlust ist.“