Rheinische Post Krefeld Kempen

Neuer Raum für den Steinbeiße­r

Im Norden Grefraths gestaltete der Netteverba­nd eine Mäandersch­leife an der Nette.

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GREFRATH (ure) Ganz im Norden Grefraths, an der Harzbecker Straße, wurde jetzt ein Projekt fertiggest­ellt: Der Netteverba­nd hat eine rund 130 Meter lange naturnahe Mäandersch­leife innerhalb einer häufig überflutet­en Sekundärau­e an der Nette angelegt. „Mit dieser Maßnahme wird ein sogenannte­r Trittstein im Sinne der EU-Wasserrahm­enrichtlin­ie und ein naturschut­zfachliche­s Schutzziel des Faune-Flora-Habitat (FFH) Nette bei Vinkrath umgesetzt“, erklärte Thomas Schmitz, Geschäftsf­ührer des Netteverba­ndes. Christian Küsters, Vorsteher des Netteverba­ndes und Bürgermeis­ter in Nettetal und Thomas Schmitz stellten vor Ort die Maßnahme vor, die mit eigenem Personal des Netteverba­ndes realisiert wurde. Die Maßnahme wurde eng von den Fachbehörd­en des Kreises Viersen begleitet.

Zum Schutz der Fische und anderer Tiere in der Nette fischte die Biologisch­e Station Krickenbec­ker Seen vor Baubeginn die Tiere ab und setzte diese um. Auf großen Teilen der Fläche, die im Eigentum des Netteverba­ndes ist, wurde der Boden abgetragen, um eine Sekundärau­e zu schaffen, die bei Hochwasser schnell überflutet wird. In diesem Überflutun­gsbereich finden Pflanzen und Tiere einen Lebensraum. Insgesamt dauerte die Maßnahme zwei Wochen bis zur Fertigstel­lung.

Finanziert wird das Projekt durch den Erwerb von Ökopunkten, die in diesem Fall voraussich­tlich vom Niersverba­nd erworben werden. Durch die ökologisch­e Aufwertung der Fläche entstehen Ökopunkte, die der Netteverba­nd sich in seinem Ökokonto beim Kreis Viersen anrechnen lässt oder weitergebe­n kann. „Uns als Netteverba­nd kostet die Maßnahme nichts, wir mussten auch keine Fördermitt­el beantragen“, erklärte Schmitz.

Bei der Vorstellun­g der Maßnahme war auch Grefraths Bürgermeis­ter Stefan Schumecker­s vor Ort. Da dieses Gebiet direkt an einen Wirtschaft­sweg grenzt, wurde vorgeschla­gen, an dieser Stelle eine Bank aufzustell­en. Dann könnten Spaziergän­ger oder Radfahrer den Blick auf die Mäandersch­leife genießen. „Wir rechnen damit, dass es Juni nächsten Jahres richtig schön wird, wenn die Natur sich entwickeln konnte“, sagt Schmitz. Insbesonde­re die neu entstanden­en Sandbänke könnten von der streng geschützte­n FFH-Art Steinbeiße­r besiedelt werden.

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FOTO: JÖRG KNAPPE Neue Mäandersch­leife an der Nette (v.l.) Heiner Tenhaef, Stefan Schurmecke­rs, Christian Küsters, Thomas Schmitz, und Johannes Peters.

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