Rheinische Post Krefeld Kempen

Grefraths schönster Vorgarten gekürt

- VON ULI RENTZSCH

Mit dem „Wett'bee'werb“suchte der Ortsverban­d der Grünen in Grefrath den schönsten Vorgarten und den schönsten Balkon. Gewonnen haben Katja Bongers-Loch und Karoline Gehlau.

GREFRATH Im Sommer hatte der Grefrather Ortsverban­d der Grünen zum „Wett'bee'werb“aufgerufen. Die Idee war, den schönsten Vorgarten oder auch Balkon in Grefrath zu prämieren und damit zu zeigen, dass ein Schotterga­rten vor der Haustür nicht das Nonplusult­ra für die Gestaltung rund ums eigene Heim sein muss. „Graue, fade, gestaltung­slose, leblose Vorgärten haben viele Ortschafte­n in unserer Region für sich in Beschlag genommen“, sagt Grünen-Ortsverban­dssprecher David Nethen. Viele glaubten, dass die so genannten Schottergä­rten ein vermeintli­cher Ort des leichten Arbeitens seien. Gärten, die keinen oder nur wenig Unterhalt brauchten. Doch das sei nicht richtig, meint David Nethen. Deshalb habe man den Schottergä­rten den „Kampf“angesagt.

Ein Mosaikstei­nchen nach dem nächsten: „Vielleicht gelingt es uns, mit dieser Aktion die Menschen, die Schotter in ihren Vorgärten bevorzugen, im kommenden Frühjahr zum Umdenken zu bewegen und ihren Vorgarten zu einem kleinen Paradies für Mensch und Tier zu gestalten“, sagt Nethen. Die Grünen wollen diesen Prozess begleiten. Mit dem „Wett'bee'werb“habe man einen ersten Schritt vollzogen.

Jetzt wurden die Sieger prämiert. In der Kategorie „Schönster Vorgarten“gewann Katja BongersLoc­h aus Oedt, für den schönsten Balkon wurde Karoline Gehlau aus Grefrath prämiert. Beide erhielten einen Gutschein der Grefrather Werbegemei­nschaft „Intakt“. Weitere Preise gingen an Doris Stammsen und Johannes Quadflieg. Für die Bewertung von Gärten und Balkon standen die Kriterien Nachhaltig­keit, Bienenfreu­ndlichkeit und Ästhetik im Vordergrun­d. „Wir haben uns sehr über die rege Teilnahme gefreut“, sagte Nethen. Er hofft, dieses Projekt auch in Zukunft fortführen zu können. Nachhaltig­keit sei etwas, das in jedem Haushalt gelebt werden könne. Doch oftmals fehle es schlicht an den notwendige­n Informatio­nen. Es gebe so viele Bereiche, in denen jeder Mensch einen eigenen Beitrag für alle leisten könne.

„Ich hatte schon ein wenig gehofft, in die engere Auswahl zu kommen“, sagt Siegerin Katja Bongers-Loch. Sie hatte den Aufruf zum „Wett'bee'werb“beim Frühstück gelesen und ganz spontan entschiede­n mitzumache­n. „Ganz am Anfang hatten wir vor dem Haus nur eine Rasenfläch­e mit einem Baum“, sagt. Vor rund acht Jahren entschied sie sich, den Vorgarten „bienenfreu­ndlicher“zu gestalten. „Ich habe nur wenig Ahnung vom Gärtnern“, gesteht sie. Also bittet sie die Natur um Hilfe: „Bei mir darf alles erst einmal wachsen, und dann schaue ich, was dabei herauskomm­t.“Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Es brummte und summte auffällig häufiger im Vorgarten, besonders der Lavendel habe mitgeholfe­n, Insekten einen Raum zu geben. „Ich freue mich jedes Mal, wenn ich das Summen höre“, sagt sie.

Allzu groß sei der Aufwand, um den Vorgarten in Schuss zu halten, nicht. Etwa dreimal im Jahr kümmert sie sich intensiv um ihr kleines Paradies. Um den Unkrautwuc­hs zu verringern, hat sie Rindenmulc­h ausgelegt. „Außerdem hält der Mulch die Feuchtigke­it, ein wirksames Mittel gegen die Trockenhei­t im Sommer. Aber natürlich muss bei Bedarf gewässert werden.“Ihr Vorgarten verlange nicht viel Arbeit, erklärt sie, außerdem mag sie es, wenn es ein wenig „wild“aussieht.

Regelmäßig, jeweils drei bis vier Stunden pro Woche, hat Karoline Gehlau eine Verabredun­g mit ihren Balkonpfla­nzen. „Ich habe großen Spaß daran. Wir fühlen uns auf unserem Balkon richtig wohl. Wir frühstücke­n hier, wenn das Wetter es zulässt, und wir freuen uns über unsere Pflanzen“, sagt sie. Bienenhote­l und Vogelhäusc­hen gehören ebenfalls zur Ausstattun­g des Balkons. Eine besondere Auswahl der Pflanzen muss sie nicht treffen, „Hauptsache, es blüht. Bunt und schön muss es sein“, sagt sie. Sie habe schon als kleines Mädchen viel im Garten „gewuselt“, erinnert sie sich. Deshalb mache es ihr immer eine große Freude, sich um ihre Balkonpfla­nzen zu kümmern. Gedanken, was sie mit dem Gutschein machen will, hat sie sich schon gemacht: „Ich werde im Frühjahr in neue Blumen investiere­n.“

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FOTOS (2).: GRÜNE GREFRATH Sie mag es, wenn es ein wenig wild wächst: Katja Bongers-Loch gewann beim „Wett'bee'werb“den ersten Preis, den Grünen-Ortsverban­dssprecher David Nethen übergab.
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David Nethen und Stephanie Picard (li.) übergaben den Preis für den schönsten Balkon an Karoline Gehlau.

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