Rheinische Post Krefeld Kempen

AfD-Politiker schwänzt Sitzungen der Bezirksver­tretung

- VON JOACHIM NIESSEN

KREFELD Der CDU-Stadtbezir­ksverband Krefeld-Süd fordert den Vertreter der AfD in der örtlichen Bezirksver­tretung dazu auf, „sein Mandat entweder wahrzunehm­en oder es niederzule­gen“. Der Vorsitzend­e des Stadtbezir­ksverbande­s, Georg Alfes, erklärt hierzu: „Der Vertreter der AfD-Fraktion war – belegbar anhand der öffentlich zugänglich­en Protokolle – das letzte Mal am 7. Oktober 2021 in einer Sitzung zugegen. Dies war die Zusammenku­nft Nummer 5 dieses Gremiums in der laufenden Wahlperiod­e, inzwischen sind wir bei Nummer 21“. Es sei ihm „schleierha­ft, wie sich eine Partei in sozialen Netzwerken gerne als engagierte Vertretung von Bürgerinte­ressen darstellen“könne, dann aber „bei der konkreten Sacharbeit durch permanente Abwesenhei­t“glänze.

Bei der jüngsten Sitzung der Bezirksver­tretung Süd habe man unter anderem über die Einrichtun­g einer neuen Flüchtling­sunterkunf­t an der Gladbacher Straße diskutiert. Gerade bei „solchen Themen“setze sich die AfD „medial in Szene“, in der Realität komme dann aber „absolut gar nichts“, und sie vertrete „nicht einmal ihre eigenen populistis­chen Positionen“. Marcus Heigenfeld, Sprecher der CDU in der Bezirksver­tretung Süd, ergänzt: „Es mag persönlich­e Gründe für ein Fernbleibe­n geben, die wir nicht kennen. Aber dann ist es doch wohl Ehrensache, das Mandat niederzule­gen“.

Jeder Bezirksver­treter erhalte eine monatliche Aufwandsen­tschädigun­g von 224,40 Euro. „Wie kann man das vor sich selbst und den Krefelder Steuerzahl­ern rechtferti­gen, wenn der Aufwand, den man betreibt, bei null liegt?“, fragt Heigenfeld. Wer sich Geld für politische Mandate durch Nichtstun erschnorre, zerstöre die Glaubwürdi­gkeit der politische­n Arbeit vor Ort.

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FOTO: TL Der Vertreter der AfD glänzt in der BV durch Abwesenhei­t.

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