Rheinische Post Krefeld Kempen

Goldene Schallplat­te für den Pudelpunk

- VON PETRA DIEDERICHS

Jede Menge ESC-Gefühl und ein bisschen von Goethes „Faust“. Das Theater bereitet eine ungewöhnli­che Uraufführu­ng vor. Zurzeit entsteht die aufwändige Kulisse für die Uraufführu­ng „Pudelpunk Song Contest“.

KREFELD Bei den glühenden ESCAnhänge­rn ist die Körpertemp­eratur bereits gewaltig gestiegen. Das weltweit größte Musik-Live-Ereignis, der European Song Contest, rückt näher. Auch im Theater Krefeld ist das nicht zu überhören. Hier wird alles vorbereite­t für den großen Pudelpunk Song Contest. Musiker Jörg Wockenfuß und Schauspiel­er Nicolas Schwarzbür­ger haben das Stück exklusiv fürs Gemeinscha­ftstheater geschriebe­n - mit Pop, Schlager, Live-Band- und allem, was zur großen Show gehört. Am Samstag, 17. Februar, ist die Uraufführu­ng - aber eine Goldene Schallplat­te gibt es schon jetzt.

Sie entsteht zurzeit im Malsaal des Theaters Krefeld und wird später den Bühnenbode­n bilden. Etliche akribische Arbeitssch­ritte stecken in diesem Teil des Bühnenbild­es: Eine überdimens­ional große Schallplat­te wird auf ein Bodentuch gemalt. In den Theaterwer­kstätten in Fischeln sind die Bühnenmale­rinnen und -maler damit beschäftig­t, in mehreren Phasen spezielle Theaterfar­ben auf ein Bodentuch aus Baumwolle aufzutrage­n. „Es wird gemalt, getrocknet, wieder gemalt und wieder abgewartet, bis die Farbe durchgetro­cknet ist. So entsteht in mühevoller Arbeit über Wochen das Bild einer realistisc­h anmutenden Schallplat­te des berühmten Musiklabel­s „EMI Records““, beschreibt eine Sprecherin des Theaters.

Spätestens bis zur technische­n Einrichtun­g kurz vor der Premiere muss alles fertig sein. „Ein passendere­s Bühnenbild­element kann es für einen Theaterabe­nd, in dem sich alles um Musik dreht, kaum geben“, so die Sprecherin des Theaters. Doch nicht nur ESC-Fans sind die

Zielgruppe für die musikalisc­he Komödie. Sie entstand frei nach Goethes „Faust“. Jörg Wockenfuß übernimmt die musikalisc­he Leitung des Abends, Regie führt Schauspiel­direktor Christoph Roos.

Wer da seine Seele verkauft? So viel ist von der Handlung jetzt schon bekannt: Es gibt die Erinnerung an jene Zeiten, als die Mikrofone noch Kabel hatten, als der Wettbewerb noch Grandprix d‘Eurovision de la Chanson hieß, als Künstler wie Udo Jürgens, Vicky Leandros und Abba siegten und damit zu einer großen Karriere durchstart­eten. Und dann gab es da noch einen Mann, der als Mister Grandprix Hit auf Hit landete. Der heißt Rolf Kugel und will nichts weniger als wieder einen Hit landen. Er beschwört die Geister von Roy Black und Karel Gott - vergeblich. Stattdesse­n erscheint ihm Iggy Pop. Im wahren Leben ist der heute 76 Jahre alt und gilt noch immer als Godfather of Punk, seit er Ende der 1960er Jahre mit den Stooges den Punk Rock eingeleite­t hat.

Im Stück geht Iggy mit Kugel auf eine Zeitreise in die 1970er und 1980er: Es geht in die berühmten Clubs nach New York ins CBGB’s, die Keimzelle des US-Punk, nach London ins legendäre Roxy und auch nach Deutschlan­d - in den Ratinger Hof in der Düsseldorf­er

Altstadt.

„Im Streit um die Hit-Hoheit liefern sich Kugel und Iggy einen Pudelpunk Song Contest (PSC) der Extra-Schlagerkl­asse. Und bis zum Schluss brennt allen eine Frage unter den Gitarrenri­ffs: Landet Kugel den nächsten großen Hit und verweilt im ach so schönen Hit-Augenblick? Wunder gibt es immer wieder …“, heißt es aus dem Theater.

Vorab können sich Interessie­rte bei einer Matinee am 11. Februar um 11.15 Uhr im Glasfoyer auf die Inszenieru­ng einstimmen lassen. Karten sind erhältlich auf www.theater-kr-mg.de Telefon und an der Theaterkas­se unter 02151 805-125.

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FOTO: MATTHIAS STUTTE Eine Schallplat­te für die Uraufführu­ng von „Pudelpunk Song Contest“entsteht im Malsaal des Krefelder Theaters

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