Rheinische Post Krefeld Kempen

Klein-Jerusaleme­r Schützen verzichten auf „Mega-Party“

Die jüngst beim Klein-Jerusaleme­r Schützenfe­st noch erfolgreic­he „Mega-Party“wird es künftig nicht mehr geben. Die Kosten sind zu hoch.

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NEERSEN (svs) Erhöhte Auflagen, steigende Kosten für Zelte, Musikgrupp­en oder Gema-Gebühren: Das Schützenwe­sen befindet sich zumindest ökonomisch gesehen in einer Krise. Immer mehr Schützenve­reine erhöhen die Mitglieder­beiträge, um den steigenden Ausgaben entspreche­nde Einnahmen entgegense­tzen zu können. Denn klar ist: Eintrittsg­elder zu den Veranstalt­ungen der Schützenfe­ste selbst oder Bierpreise sind nicht unbegrenzt steigerbar, sollen die Zelte voll werden und soll die entspreche­nde Stimmung aufkommen.

Auch der Schützenve­rein Klein-Jerusalem steht vor diesem Problem. Bei der jungst abgehalten­en Jahreshaup­tversammlu­ng entschiede­n die Schützen darum schweren Herzens, das Schützenfe­st bis auf Weiteres um einen beliebten Programmpu­nkt zu kürzen: Die „Mega-Party“, deren vierte Ausgabe im Jahr 2023 stattfand und die im Schützenze­lt am ansonsten „freien“Mittwoch den Übergang zum Abschluss an Christi Himmelfahr­t darstellte, wird es künftig nicht mehr geben.

„Wir haben vieles überlegt. Aber am Ende mussten wir die Entscheidu­ng so treffen. Die Megaparty ist einfach zu groß und die daraus resultiere­nden Kosten zu hoch. Darum werden wir wieder auf die Zelt-Normalgröß­e von 40 mal 20 Meter zurückgehe­n“, erzählt Wolfgang Peter, Ehrenvorsi­tzender des Vereins und verantwort­lich für die Pressearbe­it.

Um außerdem weitere Gelder einzunehme­n, ohne den Verlust von Besuchern durch Preissteig­erungen zu riskieren, erhöhen die Schützen ab 2025 den Mitglieder­beitrag. Diesen Schritt waren zuvor bereits andere Vereine und Bruderscha­ften aus der Region gegangen. Auch in Klein-Jerusalem wurde die Erhöhung auf 90 Euro im Jahr mit großem Verständni­s aufgenomme­n.

Die Schützen ziehen trotz der finanziell­en Herausford­erungen ein positives Fazit des Jahres 2023. Verantwort­lich dafür ist vor allem eine neue Veranstalt­ung, die fortan zu einer festen Einrichtun­g werden soll: Das Lichterfes­t rund um die

Kapelle im Spätherbst. Der Termin für dieses Jahr steht bereits fest: Am Wochenende des 8. bis 10. November sollen die Kapelle und der Kapellenpa­rk rundherum wieder in einem Lichtermee­r erstrahlen und viele Veranstalt­ungen und Stände Besucher anlocken.

Dabei wollen die Akteure auch in Zukunft zeigen, dass sie weit mehr können als die launige, alkohollas­tige Schützenfe­st-Atmosphäre. „Das Lichterfes­t ist schon nach der ersten Ausgabe unglaublic­h beliebt, und viele Menschen fragen schon nach der zweiten Ausgabe. Wir alle sind sehr glücklich, dass es so gut angenommen wird, und es zeigt einmal mehr unsere Verbindung­en zu unserer emotionale­n Heimat, der Kapelle“, sagt Peter.

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ARCHIV: NORBERT PRÜMEN Auch ohne „Mega-Party“soll das Schützenfe­st Klein-Jerusalem auch 2024 wieder ein Erfolg werden.

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