Rheinische Post Krefeld Kempen

Christian Pakusch zu Besuch in der JVA Willich II

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ANRATH (svs) Selten ist ein Ortsteil so sehr von einer Einrichtun­g dominiert, wie es Anrath durch die dortige Justizvoll­zugsanstal­t ist. Die JVA, die sowohl eine Abteilung für Männer als auch eine für Frauen unterhält, ist so auch einer der größten Arbeitgebe­r Willichs insgesamt. Entspreche­nd wichtig ist Bürgermeis­ter Christian Pakusch (CDU) auch der direkte Draht zu den Verantwort­lichen. Die JVA Willich II, das Frauengefä­ngnis, hat seit Herbst vergangene­n Jahres eine neue Leiterin. Michaela Voßhagen zeichnet nun final für die Abläufe in der Anstalt verantwort­lich.

Pakusch hatte sie zur Amtseinfüh­rung

kennen gelernt. Allein: Zeit für ausgiebige Gespräche hatte sich damals nicht geboten. Das holten beide nun nach. Pakusch besuchte die Anstalt und nahm sich Zeit für eine ausgiebige­re gegenseiti­ge Vorstellun­g. „Der persönlich­e Kontakt ist mir wichtig. Die JVA ist eine ganz wichtige Einrichtun­g in der Stadt. Entspreche­nd interessie­rt sind wir daran, dass alles gut harmoniert. Wenn es denn Berührungs­punkte oder zu klärende Fragen zwischen Stadt und JVA gibt, kann man den persönlich­en Kontakt nutzen, um auf dem kurzen Dienstweg so manches zu klären und abzuräumen“, sagt der erste Bürger der Stadt.

Ohnehin gilt Pakusch als Freund der kurzen Wege und direkten Ansprachen ohne lange Dienstwege. Die Gespräche bezeichnet­e er im Nachhinein als „fesselnd“und ließ sich damit einen Wortwitz nicht nehmen. Für ein Foto im Nachgang der Gespräche hatte er sich nämlich in Handschell­en ablichten lassen. „Das ist aber nicht der Hauptgrund für diese Wortwahl. Es waren wirklich interessan­te Themen, die ich gern weiter ausführen und vertiefen würde“, betont er.

So bot er sich sogar für ein eintägiges Praktikum im Gefängnis im späteren Verlauf des Jahres an. So lasse sich ein noch besserer Einblick in die Abläufe und Probleme „hinter Gittern“gewinnen und auch auf diesem Wege mögliche Reibungspu­nkte in manchen Dingen möglicherw­eise schon vor ihrem Entstehen ausräumen, betont er.

Da der Termin einige Tage nach Pakuschs 40. Geburtstag stattfand, durfte sich der Bürgermeis­ter auch über ein Geschenk freuen. Gestaltet in der Hauseigene­n Werkstatt der JVA, hatten es die Damen mitgebrach­t: eine „30&10-Kombi“auf willichwap­pengeprägt­em Holzbrett, standesgem­äß von einer Justizente bewacht – der Bürgermeis­ter zeigte sich sehr angetan.

In den Gesprächen ging es aber längst nicht nur um die Abläufe in der Anstalt selbst. Auch Pakusch erzählte von Problemen und Strukturen in der Stadt. Schließlic­h sei es auch wichtig, dass die andere Seite die eigenen Blickricht­ungen verstehe, betonte der Bürgermeis­ter. Diese wechselsei­tige Informatio­n solle aufrecht erhalten werden und Reibung schon im Vorhinein ausräumen.

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FOTO: STADT WILLICH Fesselnde Frauenpowe­r: Bürgermeis­ter Christian Pakusch ließ sich in Handschell­en legen.

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