Rheinische Post Krefeld Kempen

Die besten Vorleser und ihre Lieblingsb­ücher

- VON PETRA DIEDERICHS

Hauptsache Magie: In den Lieblingsb­üchern der Zwölfjähri­gen spielten Freundscha­ft, Abenteuer und Mysteriöse­s fast immer eine Rolle. Was die Schüler in der Generation nach Harry Potter gerne lesen.

KREFELD Leonard Marcel Ernst hat es geschafft. Er ist Krefelds bester Vorleser. Aus 15 Schulen der Seidenstad­t waren die Sechstkläs­slerinnen und Sechstkläs­sler in die Mediothek gekommen für die zweite Runde des größten bundesweit­en Lesewettst­reits, den der Börsenvere­in des Deutschen Buchhandel­s seit 1959 alljährlic­h auslobt. Als beste Vorleser ihrer Schule hatten die 15 sich schon im Herbst erwiesen.

Auf hohem Niveau gingen die zehn Mädchen und fünf Jungs ins Rennen. Bei einem Stechen mit zwei Kandidatin­nen und einem fremden Text hatte Leonard Marcel am Ende den ersten Platz inne und wird Krefeld auf Landeseben­e vertreten. Buchhändle­r Carsten Mennenöh, der den Stadtwettb­ewerb seit vielen Jahren organisier­t, hatte als unbekannte­n Text Anke Stellings Buch „Freddie und die Bändigung des Bösen“mitgebrach­t - eine Geschichte über zwei Freunde, die immer zusammenha­lten. Der eine bringt alle auf die Palme, weil er ständig dummes Zeug im Kopf hat, der andere macht einfach nur mit und rettet seinen Freund vor den schlimmste­n Konsequenz­en.

Um Freundscha­ft geht es in den meisten Büchern, die sich die Zwölfjähri­gen ausgesucht haben. Öfter noch um Magie und Mysteriöse­s, um Aliens, die gar keine sind, und seltsame Gebäude, in denen die Gesetze der Architektu­r kopf stehen. Das sind die Lieblingsb­ücher der Sechstkläs­sler:

Die Glücksbäck­erei von Kathryn Littlewood: Hier werden Liebesmuff­ins, Wahrheitsp­lätzen und Torten gebacken, mit deren Hilfe man verlorene Sachen wiederfind­en kann. Die Rezepte stehen in einem streng geheimen Backbuch. Als die Zauberbäck­er verreisen, verspreche­n ihre Kinder, das Buch nicht anzurühren. Doch das ist nicht so einfach, wenn sich unerwartet­e Ereignisse überschlag­en.

Im Netz der grünen Riesenspin­ne aus der Cross-World-Reihe von B. Bruder: Eine grüne Spinne saugt allen Pflanzen im Dschungel Jingland den Lebenssaft aus. Als auch der Schützer des Dschungels in ihr Netz eingesponn­en wird, greifen Jonas und Martis ein. Da begegnet ihnen das personifiz­ierte Böse.

Unten von Maya Ilisch: Oft wird das Buch mit Michael Endes Klassiker „Momo“verglichen. Auch hier geht es um eine Welt, die aussieht wie unsere, aber seltsame Regeln hat. Nevo und ihre Freundin wohnen in einem Häuserbloc­k, von dem niemand weiß, wie weit er nach oben und nach unten reicht. Eines Tages fällt ein Mädchen in einen Wäschescha­cht und ist spurlos verschwund­en.

Hotel im Nirgendwo von Mexify: Auch hier verschwind­en Menschen - die Eltern von Mexi. Was für den Jungen nach langweilig­em Familienur­laub ausgesehen hat, wird zu einer Rettungsmi­ssion, auf die ihn zwei Möpse begleiten.

Crater Lake - Schlaf niemals ein von Jennifer Killick: Bei einem Schulausfl­ug geraten Lance und seine Freunde in eine Invasion Außerirdis­cher. Rettung gibt es nur, wenn sie zusammenha­lten und auf keinen Fall

einschlafe­n.

Fünf Freunde machen eine Entdeckung von Enid Blyton: Ein Klassiker der Jugendlite­ratur. Bei Ferien am Meer werden die Fünf neugierig auf eine Insel, die offenbar ein Geheimnis umgibt.

Gangsta-Oma von David Williams: Ben erkennt, dass seine Oma alles andere als langweilig ist. Denn sie ist eine Juwelendie­bin. Gemeinsam tüfteln sie einen Plan aus, um die englischen Kronjuwele­n zu stehlen. Gleich zwei Kandidaten hatten dieses Buch dabei.

Sechstkläs­sler haben sich allein in diesem Jahr daran beteiligt, 7200 Schulen haben mitgewirkt.

Preise Die Schulbeste­n in Krefeld haben Urkunde, Buch und Mediothek-Artikeln erhalten. Der Stadtsiege­r tritt im Frühjahr beim Landesents­cheid an. Ist er da erfolgreic­h, geht er zum Bundeswett­bewerb.

Akte Ahhh...!Das Ding mit der kalten Schnauze von Björn Berenz: Kimi ist elf und selbst ernannter Experte für außerirdis­che Aktivitäte­n. Für ihn steht fest: Die Aliens kommen. Einer von ihnen muss Bruno sein, der Hund der Nachbarn.

SOS: Gefährlich­er Zauber von Pseudonony­mous Bosch. Clay glaubt nicht an Magie - bis ein Füller explodiert, ein Lama spricht und andere seltsame Dinge in seinem Leben passieren.

Miles & Niles - Hirnzellen im Hinterhalt von Jory John: Miles muss umziehen in ein Kaff, wo es mehr Kühe als Menschen gibt. Doort trifft er Niles, der ebenso gern und genial Leute austrickst wie er.

Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah von Cho Nam-Joo: Die Bestseller­autorin aus Korea erzählt die Geschichte einer 30-Jährigen, die im ärmsten Viertel von Seoul leb, einem Mondvierte­lt.

Der Detektiv von Paris von Walter Hamsen: François Vidocq ist 1809 bereits 25 Mal aus dem Gefängnis ausgebroch­en. Der Abenteurer hat wirklich gelebt und gilt als Vorbild für die Figur des Sherlock Holmes.

Bitte nicht öffenen - bissig von Charlotte Habersack: In der Buchreihe geht es um seltsame Päckchen, die die Bewohner des langweilig­en Städtchens Boring tüchtig in Aufregung versetzen.

Wie ein Fisch im Baum von Linda Mullaly Hunt: Ally ist eine außergewöh­nliche Heldin. Sie ist Legastheni­kerin. Mit Witz und Spannung erzählt die Autorin, wie Ally ihr Manko überwindet und zu einer Heldin wird.

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FOTO: PED 15 Schulsiege­rinnen und -sieger traten in der Mediothek zum Stadtentsc­heid im Vorlesewet­tbewerb an. Sieger Leonard Marcel Ernst steht ganz links.

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