Rheinische Post Krefeld Kempen

Marcus John als nüchterner Rechner

- VON THOMAS SCHULZE

Nach dem mageren 0:0 in Hamborn steht der KFC Uerdingen am Samstag im Derby gegen den SC St. Tönis unter Druck, zumal die Bilanz für den Nachbarn spricht. Derweil macht der Coach eine eigenen Rechnung auf.

Der Stachel der Enttäuschu­ng saß bei den Spielern und Fans des KFC Uerdingen nach dem 0:0 bei den Sportfreun­den Hamborn tief. Sie trauerten gemeinsam der verpassten Chance nach, Boden auf den gestrauche­lten Spitzenrei­ter Baumberg wettgemach­t zu haben. Entspreche­nd war die Stimmung am Montag Abend beim Training auch nicht die beste. Trainer Marcus John

„Wir müssen jetzt Gas geben und das Derby gewinnen“Florian Abel

schlüpfte dementspre­chend in die Rolle des Seelenmass­eurs. Seine Aufgabe in dieser Woche ist entspreche­nd klar: Er muss die Spieler aufbauen, die Spiel verbessern und die Vorfreude auf das Derby gegen den SC St. Tönis (Samstag, 18 Uhr) wecken.

„Wir hatten uns viel vorgenomme­n, mit einer neuen Formation gespielt. Wir waren in der ersten Halbzeit sehr dominant, haben aber keine echten Torchancen herausgesp­ielt“, sagte Alexander Lipinski, der für die vermeintli­che Führung gesorgt hatte, doch der Schiedsric­hter hatten dem Treffer angebliche­n Handspiels die Anerkennun­g versagt. „Für mich war das nur Brust, ich habe den Ball überhaupt nicht an der Hand gespürt. Aber wir haben uns einfach nicht genug Chancen erspielt und am Ende kam die dumme gelbrote Karte hinzu.“

Sürmer Pascal Weber, der überhaupt nicht ins Spiel gekommen und von den Mitspieler­n eingesetzt worden war, war tief enttäuscht: „Das war maximal bitter, obwohl wir gut ins Spiel gekommen sind und gar nicht zugelassen haben. Wir haben genau all das umgesetzt, was wir wollten, verlieren aber nach der Pause den Faden. Es gelingt uns aber immer noch nicht, klare Chancen herauszusp­ielen, obwohl wir super dominant sind.“

Ähnlich urteilte Florian Abel. „Die erste Halbzeit war okay, aber die zweite war gar nichts, die müssen wir in dieser Woche aufarbeite­n“, urteilte der Kapitän. „Wir müssen jetzt gegen St. Tönis an die Leistung der ersten Halbzeit anknüpfen. Jetzt müssen wir einfach weitermach­en, weiter Gas geben und das Derby gewinnen.“

Trainer Marcus John blickt inzwischen nach vorne und macht folgende Rechnung auf. „Unser Ziel muss es sein, mehr Punkte zu holen als in der Hinrunde. Da hatten wir aus den Begegnunge­n gegen Homberg, Hamborn und St. Tönis vier Punkte geholt“, rechnet der Coach vor. „Jetzt haben wir aus den ersten beiden Begegnunge­n vier Zähler geholt. Wir wollen jetzt das Derby gewinnen, dann stehen wir mit sieben Zälern deutlich besser da als in der Hinrunde.“Klingt gut.

Soll der Plan umgesetzt werden, so bedarf es aber einer deutlichen Leistungss­teigerung gegen den Nachbarn, der in der vergangene­n

Saison in der Grotenburg einen geradezu sensatione­llen 4:1-Sieg feierte und in dieser Saison im Hinspiel mit 2:1 die Oberhand behielt. Und das das erste Treffen vergangene Saison 2:2 endete, lautet die für den KFC ernüchtern­de Bilanz: kein Sieg, ein Remis, zwei Niederlage­n. Wenngleich die Gäste alles tun werden um die positive Serie auszubauen, so sollten die Uerdinger einen Derbysieg zum Ausgangspu­nkt ihrer Aufholjagd machen und die Euphorie vor dem Pokalknall­er gegen RotWeiss Essen schüren.

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FOTO: STEFAN BRAUER Trainer Marcus John rechnet vor, wieso der KFC mit einem Derbysieg im Soll liegt.

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