Rheinische Post Krefeld Kempen

„Ich kann gut loslassen“

-

Sie füllt die großen Arenen, ist im Duett mit Helene Fischer alles andere als eine Nebenfigur, und ihre Fans haben ein beglücktes Strahlen im Gesicht, wenn Kerstin Ott auftritt. Am 27. Februar kommt die Sängerin in die Yayla Arena. Ein Gespräch über Lieblingss­ongs, Gelassenhe­it und Loslassen.

KREFELD Mit „Die immer lacht“ist Kerstin Ott 2016 kometenhaf­t in die Hitlisten aufgestieg­en. Es ist einer der Songs, die sich als Dauercampe­r im Gedächtnis einquartie­ren und sofort mit Melodie und Text parat stehen, wenn sie irgendwo getriggert werden. Und es blieb nicht beim Wunder des ersten Hits. Inzwischen ist ihr fünftes Album erschienen: „Best OTT“. Das wird sie bei ihrem Auftritt in Krefeld präsentier­en.

Singen ist ein wichtiger Teil Ihres Lebens. Sie haben schon als Kind an Talentwett­bewerben teilgenomm­en und im Chor von Rolf Zuckowski gesungen. Haben Sie unter ihren eigenen Liedern ein Lieblingsl­ied?

OTT Das ist schwierig zu beantworte­n. Es hängt immer von der Tagesform ab. Aber ich singe „Regenbogen­farben“schon sehr gern. Da geht auch das Publikum immer mit. Aber die neuen Songs sind mir auch immer wichtig.

„Wenn ich dann auf die Bühne gehe — das ist unfassbar, welche Energie mir da entgegenko­mmt“Kerstin Ott

Sie stehen auf großen Bühnen und blicken auf ein Meer von Fans, die alle textsicher Ihre Lieder abfeiern. Was geht in Ihnen vor in den letzten Momenten vor dem Auftritt und dem Schritt ins Licht?

OTT Vor dem Konzert ist meine Frau bei mir. In den letzten fünf Minuten habe ich dann schon die Ohrstöpsel drin. Das sind Momente, die ich ganz für mich allein brauche. Da passiert nicht viel. Das ist noch ein Moment der Ruhe. Wenn ich dann auf die Bühne gehe — das ist unfassbar, welche Energie mir da entgegenko­mmt. Das reißt mich dann auch mit und ich komme in Partylaune.

Auf der Bühne wird gefeiert, in Talk-Shows wirken sie immer ruhig und strahlen eine angenehme Gelassenhe­it aus. In trubeligen Zeiten braucht es so eine Unaufgereg­theit. Geben Sie das auch Ihren beiden Töchtern mit?

OTT Ach, das ist immer schwierig. Kinder haben ihren eigenen Kopf. Wir versuchen, ihnen Selbstbewu­sstsein

zu geben und die Fähigkeit, auf eigenen Beinen zu stehen. Ich finde es wichtig, dass sie auch selber mit anpacken und sich Fähigkeite­n aneignen, damit sie unabhängig sind. Wir haben zu Hause Tiere. Da wird festgelegt, wer in der nächsten Woche für die Katzen zuständig ist. Und die Kinder sind eingebunde­n. Die Kleinste ist 14. Sie ist auch manchmal mit Kochen dran.

Karolina, meine Frau, hilft ihr, aber sie lernt, wie es geht.

Wie schwierig ist es, wenn man auf Tour geht, dann noch das Familienle­ben zu koordinier­en?

OTT Das passt schon. Ich bin in der Situation, dass ich mir das selber einrichten kann und nicht zu lange wegbleibe. Ich möchte nach spätestens fünf Tagen wieder zu Hause sein. Die Kleinste wohnt ja noch bei uns. Und wir haben die Tiere. Ich kann mir schon Auszeiten nehmen, und dann ist es familienfr­eundlich.

Können Sie Ihre Kinder gut loslassen?

OTT Damit habe ich überhaupt kein Problem: Immer heraus in die Freiheit. Die Große ist bereits ausgezogen. Die macht ihren Weg. Ich

 ?? FOTO: NONASTUDIO­S ?? Besonders gern singt sie „Regenbogen­farben“: Mit ihrem Programm „Best OTT“tritt Kerstin Ott am 27. Februar in der Yayla Arena auf.
FOTO: NONASTUDIO­S Besonders gern singt sie „Regenbogen­farben“: Mit ihrem Programm „Best OTT“tritt Kerstin Ott am 27. Februar in der Yayla Arena auf.

Newspapers in German

Newspapers from Germany