Rheinische Post Krefeld Kempen
März ist der Monat der Entscheidungen
Nach fast sechs Jahren Sanierungszeit durften erstmals mehr als 2.500 Zuschauer in die Grotenburg. Fast 3.000 kamen. Am 6. März werden es 8.000 oder mehr sein beim Pokalspiel gegen Rot-Weiss Essen, dem auf absehbare Zeit letzten großen Fußballfest in Krefeld.
Der KFC Uerdingen ist in einer Mitleid erregenden Situation – wirtschaftlich, sportlich und personell. Zwei Jahre nach der Insolvenz liegt er wieder auf der finanziellen Intensivstation. Wie hoch die Verbindlichkeiten sind, sagt der Vorstand nicht: zum Jahreswechsel waren es 500.000 Euro bis zum Saisonende. Und summa summarum? Die Summe dürfte zwischen 1,2 und 1,5 Millionen Euro liegen. Dass ein solcher Schuldenberg in eineinhalb Jahren in der Oberliga angehäuft wurde, ist ein Desaster, das unter Führung des ehemaligen Vorsitzenden Damien Raths grundgelegt wurde. Es offenbart die Fehlentscheidung des damaligen Verwaltungsrates, Raths, Scholten und Lenz die Aufgabe aufzubürden.
Und nun? Es ist wieder so, dass beim KFC viertklassig bezahlt, aber nur fünftklassig gekickt wird. Der Aufstieg ist so kein Thema, die wirtschaftliche Gesundung des Vereins unmöglich. Mitte März müssen endlich die Zahlen auf den Tisch, es muss zur Mitgliederversammlung geladen und wahrscheinlich Insolvenz angemeldet werden. Der KFC braucht einen Neuanfang – mit neuer Führung, mit einer Mannschaft, in der die Mischung stimmt aus guten, gestandenen und jungen, hungrigen Spielern. Notfalls in der Landesliga. Aber die Sanierung des Vereins muss ja nicht so lange dauern wie die der Grotenburg.