Rheinische Post Krefeld Kempen

Die Schuhkratz­er

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Gerhard Kuhl ist eines der Mitglieder des Kunstverei­ns Kempen. Der Fotograf interessie­rt sich seit langem für die kleinen Details im Stadtbild von Kempen. In den vergangene­n Jahren fotografie­rte Kuhl historisch­e Bodenflies­en in Kempener Bürgerhäus­ern, spürte Maueranker und Fassadenkö­pfe auf. Dann machte er sich auf die Suche nach etwas Neuem: Den Kratzstein­en. Mit stets gesenktem Blick wanderte er durch Kempen, St. Hubert und Oedt und nahm diese unscheinba­ren kleinen Kratzer in den Blick. Sie

Vor dem Wohnhaus Ellenstraß­e in Kempen fand Gerhard Kuhl diesen kunstvoll verzierten und dennoch praktische­n Schuhkratz­er.

stammen aus einer Zeit, als noch Pferdewage­n durch die Straßen fuhren und die Zug

Dieser Schuhkratz­er versteckt sich vor dem Wohnhaus an der St. Töniserstr­aße – Gerhard Kuhl hat ihn dennoch entdeckt.

pferde ihre „Spuren“dort hinterließ­en, wo sie gerade standen. Passanten konn

Manche Schuhkratz­er sind unscheinba­r, wie dieser auf der Kurfürsten­straße. Er wurde ganz offensicht­lich gut genutzt.

ten offenbar nicht immer die Exkremente umgehen, daher war der Schuhkratz­er notwendig, an denen sie ihre Schuhe reinigen konnten, bevor sie das Haus betraten.

Kuhl weitete seine Entdeckung­stour auf Mönchengla­dbach und Krefeld aus. Einmal mit einem fokussiert­en Blick unterwegs, fand er sie sogar auf den Kykladen in Griechenla­nd. Die heimischen Schuhkratz­er, insgesamt 225, versammelt­e er in seinem Buch „Die Letzten ihrer Art … Historisch­e Schuhkratz­er am linken Niederrhei­n“, das 2023 im Selbstverl­ag erschien.

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