Rheinische Post Krefeld Kempen
Eindeutiger Sieger bei Schulanmeldungen
Die Anmeldezahlen an den weiterführenden Schulen zeigen, dass das Hannah-Arendt.Gymnasium weiter um Zuspruch kämpft. Ein Ausreißer nach oben zeigt, welche Schule zurzeit die beliebteste in Krefeld ist. Überraschend sind die Gesamtschulzahlen aus Hüls.
KREFELD Mit den Anmeldezahlen an weiterführenden Schulen für das Schuljahr 2024/25 rückt ein altes Problem wieder nach vorn: Das Hannah-Arendt-Gymnasium nähert sich mit nur 48 Anmeldungen bei den Erstwünschen einem kritischen Bereich. Das Gymnasium ist bekanntlich als Neugründung aus Fichte und Arndt hervorgegangen. Das Aus für das Fichte kam seinerzeit zustande, weil die Mindestgröße von 40 Schülern nicht mehr erreicht wurde. Nach der Koordination, sprich der endgültigen Verteilung der Schüler auf die Schulen, liegt das Hannah-Arendt zwar bei nun 60 Schülern, doch bleibt das junge Gymnasium, was den Zuspruch angeht, ein Sorgenkind. Was schade ist: Die Schule hat im Jahr 2022, um ein Schlaglicht zu nennen, bei der Ausrichtung des Holocaust-Gedenktages eine bewegende Feier ausgerichtet und eine schönen Eindruck als Schulfamilie hinterlassen – auch deshalb, weil sie die Namenspatronin, die jüdische Philosophin Hannah Arendt, klug in die Feier eingebunden hat. Das war auch ein Stück Identitätsfindung einer jungen Schule – intern ist das Bild also ausgesprochen positiv; es muss sich offenbar extern noch herumsprechen.
Geht man von den Erstwünschen bei den Anmeldungen durch alle Schulformen aus, so ist die Gesamtschule Uerdingen die mit großem Abstand beliebteste und am meisten nachgefragte Schule Krefelds. Bei sage und schreibe 256 Schülern wurde als Erstwunsch diese Gesamtschule genannt. Damit ist der Spitzenwert von 197 Erstwunsch-Anmeldungen aus dem vergangenen Jahr noch einmal übertroffen. Die Erstwünsche sind aussagekräftig für die Stimmung unter den Eltern. Die Stadt achtet im anschließenden Koordinationsverfahren darauf, dass alle Schulen auskömmliche Eingangszahlen zur Gestaltung der Kurse und Klassen haben.
Auch die übrigen Gesamtschulen erfreuen sich eines ordentlichen Zuspruchs. Auch die Kurt-Tucholsky-Gesamtschule konnte mit 78 Erstwunschanmeldungen leicht zulegen (73 in 2023). Zugelegt hat auch die Gesamtschule am Botanischen Garten, die über den vielleicht modernsten Schulneubau Krefelds verfügt, in dem bis hin zu den Fluren neue Gestaltungsprinzipien des Raums zum Tragen kamen: Die Zahl der Erstwunsch-Anmeldungen stieg von 109 auf 118.
Ein Ausreißer nach unten ist bei den Gesamtschulen die RobertJungk-Schule mit Standort in Hüls.
Die Schule verzeichnet nur 46 Erstwunschanmeldungen, 2023 waren es noch 64. Angesichts des Booms bei den übrigen Gesamtschulen eine Überraschung. Insgesamt sind an Krefelds Gesamtschulen 619 Schüler per Erstwunsch angemeldet worden – im Vergleich zu 546 im vergangenen Jahr. Die Schulform ist also nachgefragt und akzeptiert.
Stabil ist auch die Nachfrage bei den Realschulen, die besonders mit ihrer berufsvorbereitenden Arbeit einen exzellenten Ruf genießen. Spitzenreiter ist die Realschule Horkesgath mit 178 ErstwunschAnmeldungen – ein Sprung im
Vergleich zu 2023 mit 108 Anmeldungen. Die anderen sind stabil, die Albert-Schweitzer-Schule hat verloren, aber auf ordentlichem Niveau (von 96 im Jahr 2023 auf 87). Die Schulform ist im Ganzen stabil im Plus: 2023 verzeichneten die Realschulen 323 Erstwunschanmeldungen, in diesem Jahr 380.
Bei den Gymnasien hält sich Ricarda Huch als Spitzenreiter mit 143 Erstwunschanmeldungen – die Schule hat ihre Krise aus dem Jahr 2016 mit nur noch 46 Anmeldungen restlos überwunden. Stabil bleiben auch die übrigen Gymnasien: Das Moltke liegt bei 80 Erstwunschanmeldungen,
(2023: 93), Maria Sibylla Merian war für 119 Schüler die Wunschschule (2023: 145), das Fabritianum liegt bei 124 (134), lediglich Horkesgath und Gymnasium am Stadtpark liegen mit 75 Erstwünschen für gymnasiale Verhältnisse relativ auf niedrigem Niveau, sind aber im grünen Bereich.
Insgesamt hat die Nachfrage nach Gymnasien etwas nachgelassen: Die Zahl der Erstwunschanmeldungen ist von 707 auf 664 zurückgegangen. Dennoch ist diese Schulform im Vergleich immer noch am meisten nachgefragt in Krefeld (Gesamtschule: 619, Realschulen: 380).