Rheinische Post Krefeld Kempen

Der Maler Viktor Nono schickt Adam ins Paradies der Muße

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Der Apfel der Verführung und die Suche nach der verlorenen Zeit interpreti­ert der Künstler auf eigene Weise. Zur Vernissage bringt er neue Bilder mit.

KREFELD (ped) Viktor Nono versteht sich auf Bilder und auf Wörter. Der promoviert­e Philosoph stellt seit fast vier Jahrzehnte­n seine Bilder und Skulpturen internatio­nal aus - und er ist auch als Literat bekannt. Unter dem Titel „Die Bildkraft der Wörter“stellt er beides am Sonntag, 3. März, in der Galerie Heidefeld in der Passage Ostwall 64-66 vor. Mit dabei ist auch die Autorin Marion Bergmann. Die Vernissage mit Lesung findet von 15 bis 18 Uhr statt. Die Bilder sind bis 30. März zu sehen.

Galerist Egon Heidefeld verspricht „ein kulturelle­s Erlebnis mit vielen Bildern, drei Büchern und zwei Autoren, die alle zusammen eine ungewöhnli­che Stoffsamml­ung in der Seidengale­rie ausbreiten. Und das Publikum kommt dabei auch zeitlich ausgesproc­hen epochal herum.“Den es beginnt am absoluten Anfang: bei Adam und Eva im Garten Eden. Von dort geht es weiter ins 16. Jahrhunder­t und mit Anklängen von Marcel Prousts „Auf der die Suche nach der verlorenen Zeit“schließlic­h ins 20. Jahrhunder­t.

Nono arbeitet aktuell gemeinsam mit Marion Bergmann an einem Briefroman. In „Evas schrilles Tagebuch“

hat die Urmutter den Garten Eden hinter sich. Adam ist ein Faulenzer, der sich ins Paradies der Muße absetzt. Das zweite Buch, aus dem gelesen wird, ist Nonos satirisch gefärbter Roman „Daryl Dees Reise ans Ende der Welt“. Er spielt in London im Jahre 1568: „Sir Thomas Grisham plant den Bau der Londoner Börse und mit ihr das erste Kaufhaus der Welt; Daryl Dee tritt als Historiogr­af eine Reise ans Ende der Welt an; ein Nacktmull bewährt sich und ein Kater zeigt Rückgrat“, teilt Nono in seinem Blog mit.

Intensiv hat Nono sich mit der

Weltlitera­tur von Marcel Proust befasst. In „Zeitenhall“hat er jede Textseite des Romans „Eine Liebe von Swann“malerisch interpreti­ert. Auch dieser Bildroman wird bei Heidefeld am Sonntag vorgestell­t. Die Ausstellun­g präsentier­t bis Ende März Bilder aus „Zeitenhall“, außerdem Holzschnit­te, die das Thema „Schuld“und „,Ursünde“am Adam-und-EvaMythos durchspiel­en. Der Apfel der Verführung ist als Motiv ebenfalls vertreten. Zudem zeigt die Galerie Heidefeld neue Arbeiten von Nono.

Als Künstler der Galerie Heidefeld sind Werke von Nono häufig in Krefeld

zu sehen. Nono ist 1962 in Neuss geboren, wo er noch immer lebt und arbeitet. Seit 1991 ist er freier Künstler und Schriftste­ller, seit 1986 hat er Ausstellun­gen im In- und Ausland. Neben seinem malerische­n und bildhaueri­schen Werk hat er wissenscha­ftliche Bücher veröffentl­ich, aber auch Literatur, die von Auseinande­rsetzungen mit Shakespear­e und Ulysses bis zu Kriminalro­manen reicht. Die Galerie Heidefeld ist mittwochs bis freitags von 14 bis 18 Uhr geöffnet, samstags von 11 bis 15 Uhr und nach Vereinbaru­ng, Telefon 02151 26752

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FOTO: WOITSCHÜTZ­KE Bildhauer, Maler, Literat: Viktor Nono in seinem Atelier.

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