Rheinische Post Krefeld Kempen

Liberale stellen sich für die Kommunalwa­hl auf

Die Willicher FDP bestätigt auf ihrem Parteitag das bestehende Vorstandst­eam, will sich aber noch stärker lokal positionie­ren, um den Bundestren­d zu brechen.

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WILLICH (svs) Die FDP Willich gibt sich in Hinblick auf die Kommunalwa­hl im kommenden Jahr kämpferisc­h. Wie bereits im RP-Gespräch vor einigen Wochen, haben die Liberalen jetzt auch auf ihrem Kreisparte­itag nochmals ihre Einigkeit beschworen und nun auch offizielle Programme aufgelegt, wie sie mit starker kommunaler Arbeit den Bundestren­d stoppen und erneut in den Rat einziehen wollen. Dabei wurde der Vorstand weitgehend bestätigt. Einzig Hans-Joachim Donath, bislang zweiter Vorsitzend­er, stellte sein Amt zur Verfügung. Vorsitzend­er bleibt Hannes Zühlsdorff. Stellvertr­eter bleiben FranzJosef Stapel, Ellen Roidl-Hock und Christian Koch.

Die insgesamt vor allem in der „zweiten Reihe“sehr junge WillichFDP will insbesonde­re die jüngere Wählerschi­cht ansprechen. Dafür wollen sich die Liberalen als Partei eines modernen und wirtschaft­sfreundlic­hen Umweltschu­tzes positionie­ren. Das vom Vorstand erarbeitet­e Programm „Fortschrit­t und Wohlstand“solle für eine „freundlich­e Wirtschaft­spolitik“stehen. Darunter versteht die Willich FDP eine Stärkung der Infrastruk­tur und eine „klare Zuwanderun­gsstrategi­e“. Priorität hätten auch der personelle Ausbau der Kita-Kapazitäte­n, der Abbau kommunaler Bürokratie mit einer aktiv gestaltend­en Verwaltung sowie eine moderne Umweltpoli­tik mit Bürgersola­r und Bürgerwind.

Ein wichtiges Steckenpfe­rd solle aber bleiben: die Stabilität der Finanzen. Dabei griff vor allem Fraktionsc­hef Karl-Heinz Koch den politische­n Mitbewerbe­r deutlich an. „Die bisherige Wünsch-Dir-WasPolitik muss nun endlich vorbei sein. Wir fordern schon seit Langem unter anderem mit unserem vorgelegte­n Finanz-Kompass 2.0 ein Umdenken in der Finanzpoli­tik, damit wir vor allem die freiwillig­en Ausgaben in den Griff bekommen“, sagt er in Richtung CDU, ohne diese zu nennen. Noch deutlicher wurde Spapel: „Die Personalko­sten und die Verschuldu­ng steigen massiv, und es ist kein Konzept erkennbar, wie man umsteuern könnte. Unser ambitionie­rt angetreten­er Bürgermeis­ter muss sich hinter dem CDU-Fraktionsv­orsitzende­n verstecken, und am Ende zahlen die Bürger die Zeche in Form von Steuererhö­hungen. Das werden wir so nicht mittragen.“

Damit spielt er auf Pläne der Stadt an, vor allem die Grundsteue­r zu erhöhen. Diese Steuererhö­hungen würden keine Zustimmung von Seiten der FDP finden, das wurde auch in einer abschließe­nden Diskussion unter den Parteimitg­liedern deutlich.

Für die Willicher Liberalen steht also in den kommenden Monaten ein schwierige­r Spagat an: ein eigenes Profil zu schärfen, ohne sich gegen die im freien Fall befindlich­e Bundespart­ei zu stellen. Der Parteitag machte das einmal mehr deutlich.

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FOTO: FDP WILLICH Der neue Vorstand der Willicher FDP. Die Liberalen bestätigte­n diesen fast vollständi­g.

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