Rheinische Post Krefeld Kempen

Arbeitskre­is diskutiert über Leistungss­tandards für Flüchtling­e

Reinigung, Catering, Betreuung sowie Sicherheit­sdienste in den Tönisvorst­er Flüchtling­sunterkünf­ten müssen neu ausgeschri­eben werden.

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TÖNISVORST (msc) Welche Leistungss­tandards in der Flüchtling­sunterbrin­gung will die Stadt Tönisvorst erbringen? Konkret geht es um Reinigung, Catering, Betreuung sowie Sicherheit­sdienste in den städtische­n Flüchtling­sunterkünf­ten in der Rosentalha­lle, in der Containera­nlage neben der Rosentalha­lle und in der Hans-Hümsch-Sporthalle in Vorst. Darum wird sich in den kommenden Wochen ein Arbeitskre­is kümmern, der aus je zwei Vertretern der im Stadtrat vertretene­n Fraktionen sowie Mitarbeite­rn der Stadtverwa­ltung besteht. Die Ergebnisse sollen dann im Ausschuss für Vielfalt, Jugend, Senioren, Gesundheit, Soziales und frühkindli­che Bildung beraten werden, bevor der Stadtrat im Juni endgültig entscheide­t – so der Plan, den die Politiker im Ausschuss jetzt nach mehr als einstündig­er, meist sachlicher Diskussion mehrheitli­ch beschlosse­n.

Die Zeit drängt, denn der Vertrag mit dem bisherigen Generalunt­ernehmer, der sich um Reinigung, Catering, Betreuung sowie Sicherheit­sdienste kümmert, läuft zum Jahresende endgültig aus, die Leistungss­tandards müssen bis dahin definiert sein, die Leistungen müssen ausgeschri­eben, ein Anbieter muss ausgewählt, Verträge müssen geschlosse­n werden. Bis Juni sollten Arbeitskre­is und Ausschuss also zu einem Ergebnis gekommen sein. Es gehe um erhebliche Auswirkung­en auf den städtische­n Haushalt, sagte Fachbereic­hsleiter Michael Feiter, der seinen eigentlich zuständige­n, aber erkrankten Kollegen Philipp Sieben vertrat.

Eine der ersten Fragen, die der Arbeitskre­is beantworte­n muss, wird sein, ob die Aufträge wieder an einen Generalunt­ernehmer gehen oder ob sie einzeln vergeben werden sollen. Pros und Contras gebe es für beide Varianten, so Feiter.

Die Mitglieder des Ausschusse­s baten die Verwaltung darum, im bald tagenden Arbeitskre­is darzulegen, was die Mindeststa­ndards in der Flüchtling­sbetreuung sind und welche Standards in der Stadt jetzt erfüllt oder überschrit­ten werden. Auf dieser Grundlage will man dann diskutiere­n, wie es künftig weitergehe­n soll. Inhaltlich wurde zwar noch nicht diskutiert, es klang jedoch durch, dass in den Fraktionen durchaus unterschie­dliche Auffassung­en herrschen. Deutlich wurde aber auch, dass den Politikern eine menschenwü­rdige Unterbring­ung der Flüchtling­e am Herzen liegt. Und dass auf Dauer die Belegung von Turnhallen und die Unterbring­ung in Containern keine Lösung sein kann.

Emotionale­r wurde über die Frage diskutiert, ob die Mitglieder des Ausschusse­s oder des Arbeitskre­ises die Flüchtling­sunterkünf­te besuchen sollen oder nicht. Man wolle nicht zu weit in die Privatsphä­re der Menschen eindringen. Bis zur ersten Arbeitskre­issitzung will die Verwaltung klären, wie man sich ein Bild von der Situation in den Unterkünft­en machen kann.

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FOTO: MARC SCHÜTZ In die Conatainer­anlage hinter der Rosentalha­lle in St. Tönis sind die ersten Geflüchtet­en eingezogen.

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