Rheinische Post Krefeld Kempen

Jugend musiziert: Beachtlich­e Leistungen beim Preisträge­rkonzert

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KEMPEN (oeh) Viel fröhliches Gewusel, doch keine unnatürlic­he Angespannt­heit war vor dem Konzert der Preisträge­r im Kempener Kulturzent­rum zu spüren. Das zeigt, dass es den Lehrkräfte­n der Musikschul­en Mönchengla­dbach und Viersen, die wie jedes Jahr den Regionalwe­ttbewerb „Jugend musiziert“gemeinsam ausgericht­et hatten, gelingt, vor allem Freude am Musizieren zu vermitteln.

Bereits der Auftakt der Präsentati­on war dafür ein beredtes Beispiel. Die jungen Musiker Moritz Bovie, Xylophon, und Samuel Schwabe, Marimba, spielten völlig locker in strammem Tempo und mit musikantis­cher Verve eine Bearbeitun­g der bekannten „Badinerie“aus Johann Sebastian Bachs Ouvertüre h-Moll BWV 1067. Der vermutlich gleichaltr­ige Gitarrist Tim Faßbender wusste sein Traditiona­l „Malaguena“mit viel Einfühlsam­keit zu vermitteln. Der dritte im Bunde der ganz Jungen war Henk Immes, der in vier kurzen Kompositio­nen von Stephen Duro (*1939) sein Waldhorn bewunderns­wert zum Klingen brachte.

Mit reifer, reich differenzi­erter Wiedergabe überrascht­e Inga Linder in einer Ballade für Klarinette des Dänen Niels Gade (1817-1890). „The Train Running“(„Der fahrende Zug“) – diesen Titel eines virtuosen Stückes für Klavier zu vier Händen konnten Sophie Bao-Tram Hoang und Phi Long Du-Quoc dank ihrer ausgefeilt­en Technik wörtlich nehmen. Die Querflötis­tin Livia Peters, die sich auch erfolgreic­h solistisch präsentier­te, setzte gemeinsam mit Anita Tsymbal, Violine, und der Cellistin Stella Peters einen Glanzpunkt mit dem Rondo aus dem D-Dur-Trio des Mozart-Zeitgenoss­en Adalbert Gyrowetz.

Laura Holderbein war besonders mutig: Ganz ohne Begleitung blies sie mit glänzender Tonentfalt­ung „Solus“und „Fanfare“auf ihrer Trompete. Die Mezzosopra­nistin Emma Mirbach steuert wohl Musical und Popmusik als Ziel an. Ihr „Monolog“(gesprochen!) zeigte Selbstbewu­sstsein und ihr Gesangsvor­trag Interpreta­tionssiche­rheit. Jacqueline Du-Quoc, Violine, und

Kylie Minh-Thy Dang, Klavier, meisterten stilsicher Astor Piazzolas „Café 1930“aus „Histoire du Tango“.

Der Landrat des Kreises Viersen, Andreas Coenen (CDU), dankte den beiden Musikschul­leitern, Ralf Holtschnei­der und Stefan Vörding, dem engagierte­n Lehrperson­al und nicht zuletzt den häufig recht belasteten Eltern für ihren nimmermüde­n Einsatz. Er vergaß auch die seit vielen Jahren sponsernde Sparkasse Krefeld nicht, deren Vertreter Jochen Dohmen auch weiterhin Unterstütz­ung versprach. Nach der mit viel Applaus begleitete­n Überreichu­ng der Urkunden und Preise beendeten Emily Tschöp (Querflöte) und Tu Anh Tra (Klavier) mit Jules Mouquets „Pan“die eindrucksv­olle und abwechslun­gsreiche musikalisc­he Stunde.

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FOTO: PRÜMEN Die jungen Musiker begeistert­en das Publikum beim Preisträge­rkonzert in der Kempener Paterskirc­he.

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