Rheinische Post Krefeld Kempen
So lief der ÖPNV-Streik für Krefelds Schüler
Schulen aus Nachbarstädten berichten von ausgefallenen Klausuren. So lief es in Krefeld.
KREFELD Zum wiederholten Male standen die Busse und Bahnen in Krefeld still, weil die Gewerkschaft Verdi die Mitarbeiter im Öffentlichen Personennahverkehr zum Streik aufgerufen hatte. In dieser Woche führte dies dazu, dass sich Schülerinnen und Schüler am Dienstag und Mittwoch eine Alternative zu den öffentlichen Verkehrsmitteln suchen mussten, um zur Schule zu kommen. Schulen aus Nachbarstädten wie Duisburg meldeten daher einen teils enormen Anstieg der Fehlmeldungen – die Schulleitung einer Förderschule etwa berichtet von mehr als 90 Prozent.
Im Krefelder Stadtgebiet hingegen gibt es auf Anfrage keine Rückmeldung von Schulleitungen, die von erheblichen Problemen aufgrund des Streikes berichten. „Bei uns gab es keine Probleme. Lediglich einige Schülerinnen und Schüler sind leicht verspätet zum Unterricht gekommen“, berichtet Philipp Brüx vom Gymnasium Ricarda Huch. Auch am Moltke-Gymnasium kam es „zu keinen Einschränkungen im Schulalltag“, heißt es auf Anfrage unserer Redaktion.
Schulleiter Olaf Muti berichtet, dass am Gymnasium Maria Sibylla Merian (MSM) an den Streik-Tagen alles recht reibungslos verlief und nur wenige Schüler dem Unterricht fernblieben: „Die Größenordnung lag bei zwölf angezeigten Schülerinnen und Schülern, das sind circa 1,2 Prozent der Schülerschaft. Alle Lehrkräfte sind planmäßig zum Dienst erschienen. Bei herkömmlichen Erkrankungswellen sind die Absenzen oft wesentlich größer und die Lehrkräfte fangen dies im Rahmen der Unterrichts- und Reihenplanung
auf.“
Wie die Schülerinnen und Schüler an den Streiktagen zur Schule gekommen sind, ob mit dem Rad, zu Fuß oder ob sie von den Eltern gefahren wurden, dazu gibt es keine Angaben. „Aber traditionell ist das MSM eine ,Radfahrerschule‘, da viele Schülerinnen und Schüler aus dem nahen Umfeld kommen“, berichtet Schulleiter Muti.
Auch am Berufskolleg in Uerdingen gab es keine vermehrten Fehlmeldungen. „Bei uns ist alles digitalisiert, daher haben wir an solchen Tagen keine Probleme. Zudem sind 85 Prozent der Schülerinnen und Schüler über 18 Jahre und haben daher in vielen Fällen einen Führerschein. Sie sind also nicht immer auf den ÖPNV angewiesen“, so der Schulleiter.
Anders als sonst gab es in Krefeld für die vergangenen beiden Streik-Tage keinen Notfall-Fahrplan. Erstmals konnte die SWK Mobil kein Alternativangebot zusammenstellen. Der Streik betraf dieses Mal den gesamten Linienverkehr der SWK.