Rheinische Post Krefeld Kempen

A57: 87.000 Fahrzeuge täglich unterwegs

- VON JOACHIM NIESSEN

Noch bis Sommer 2027 wird auf dem gut vier Kilometer langen Abschnitt zwischen der Anschlusss­telle Oppum und dem Autobahnkr­euz Meerbusch gebaut und eine Sechsspuri­gkeit hergestell­t. Das sorgt für Verkehrsbe­hinderunge­n.

KREFELD 87.450 Kraftfahrz­euge befahren die A57 im Bereich Krefeld jeden Tag, 12,2 Prozent sind davon Schwerverk­ehr (10.700). Sie alle können feststelle­n, dass zwischen der Anschlusss­telle Oppum und dem Autobahnkr­euz Meerbusch aktuell viel gearbeitet wird. „Ja, hier ist im Moment einiges los“, sagt Projektlei­ter Thorben Eisert. Noch bis Sommer 2027 wird auf dem gut vier Kilometer langen Abschnitt gebaut und eine Sechsspuri­gkeit hergestell­t.

Bis dahin müssen sich die Verkehrste­ilnehmer auf wechselnde Fahrbezieh­ungen, Sperrungen und Umleitunge­n einstellen. So ist noch bis zum 17. April die Auffahrt auf die A44 in Fahrtricht­ung Velbert von der A57 in Fahrtricht­ung Köln kommend gesperrt. Zudem ist es bis zum 17. April nicht möglich, von der A44 aus Velbert kommenden auf die A57 in Fahrtricht­ung Köln zu fahren. Eisert: „Es wird darüber hinaus immer wieder zu Einschränk­ungen im Kreuz Meerbusch kommen, die aber noch nicht genau terminiert sind.“

Einige Bauwerke sind bereits fertig: Die Lärmschutz­wand Oppum, die Brücke Weilerhof mit Fledermaus­überflughi­lfe und die Entwässeru­ngsanlagen Meerbusch und Oppum samt Pumpenhäus­ern. Und auch auf der Autobahn ist schon viel passiert. Verkehrsze­ichenbrück­en wurden abgerissen, die Fahrbahn in Fahrtricht­ung Niederland­e wurde verbreiter­t, es wurden Kanäle und Kanalqueru­ngen und Mittelstre­ifenüberfa­hrten gebaut.

Ins „Eingemacht­e“geht es nun bei der Brücke Bösinghove­ner Straße. Diese ist bereits seit Januar 2024 gesperrt, damals wurden 40 Bohrträger für den neuen Mittelläng­sverbau im Mittelstre­ifen eingebrach­t. Diese 17 Meter langen Träger sind Teil des Trägerbohl­wandverbau­s, der für den Bau der neuen Brücke erforderli­ch ist. Eingesetzt wurde dafür ein 60 Tonnen-Bohrgerät, das sehr nahe am fließenden Verkehr arbeiten musste.

Ende März beginnt dann der Abriss der Brücke. „Wenn wir abreißen, wird die Straße für drei Wochen auch für den Fußgängerv­erkehr nicht passierbar sein. Im Anschluss wird die Straße für Fußgänger wieder geöffnet. Pkw können die nächsten drei Jahre, bis März 2027, die Straße nicht passieren.“Aufgeteilt sind Abriss und Neubau in drei Phasen. Aktuell und bis April 2025 arbeitet die Autobahn GmbH. Im März 2025 beginnt die Stadt Meerbusch mit dem Neubau des Kanals auf der Bösinghove­ner Straße. Dieser soll im Dezember 2025 beendet sein. Von circa Januar 2026 bis Februar 2027 ist dann wieder die Autobahn GmbH am Zug. Am Ende wird der

Verkehr über zwei Teilbauwer­ke, getrennt nach Fahrtricht­ung, mit einer Stützweite von 39 Metern rollen.

Aktuell und noch bis April 2025 läuft die Bauphase vier, „Vollausbau Fahrtricht­ung Köln“. Vollausbau bedeutet: Verbreiter­ung und Erhöhung des Autobahnda­mms, Straßenbau und Entwässeru­ng, Bau von Lärmschutz­wänden und Setzen der Fundamente für die neuen Verkehrsze­ichenbrück­en. Der Verkehr

verläuft dafür komplett, also in sogenannte­r „4+0“-Verkehrsfü­hrung, auf dem Abschnitt in Fahrtricht­ung Niederland­e.

Von April 2025 bis Dezember 2025 steht der Teilausbau des Mittelstre­ifens in Fahrtricht­ung Köln an. Die Verkehrsfü­hrung verläuft dann in der „2s+2“-Führung. In Bauphase 6 (Januar 2026 bis Dezember 2026) folgt der Vollausbau in Fahrtricht­ung Niederland­e. Der Verkehr verläuft dann „4+0“auf der Seite Fahrtricht­ung Köln. In dieser Phase muss der Lohbruchwe­g länger gesperrt werden. Von Januar 2027 bis Juni 2027 folgt der Vollausbau des Mittelstre­ifens in Fahrtricht­ung Köln inklusive des Baus von Fahrzeugrü­ckhaltesys­teme aus Beton und dem Rückbau von Mittelstre­ifenüberfa­hrten. Der Verkehr verläuft dann „2+2“. Im Sommer wird schließlic­h offenporig­er Asphalt („Flüsterasp­halt“) eingebaut, zunächst in Fahrtricht­ung Niederland­e und dann in Fahrtricht­ung Köln. Dafür kommt es zu rund einwöchige­n Vollsperru­ngen in die jeweilige Fahrtricht­ung.

Die Ausführung der Planungsau­fträge bei der Autobahn GmbH erfolgt grundsätzl­ich nach einer neuen Prioritäte­nsetzung hinsichtli­ch des Bestandsne­tzes und der sanierungs­bedürftige­n Bauwerke. Insofern können derzeit keine Aussagen über einen möglichen Baubeginn für die folgenden Abschnitte der A57 in Fahrtricht­ung Nimwegen und den Um- und Ausbau der Rastanlage Geismühle getätigt werden.

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FOTO: AUTOBAHN GMBH Ein Blick von der Geismühle auf die Baustelle der A57: „Ja, hier ist im Moment einiges los“, sagt Projektlei­ter Thorben Eisert.
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FOTO: AUTOBAHN GMBH Das Ensemble von historisch­er Geismühle und Autobahnka­pelle bleibt auch nach dem Ausbau der A57 von der Rastanlage erreichbar.

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