Rheinische Post Krefeld Kempen

Integriert­es Handlungsk­onzept ist ein Erfolg

Viele kleine und größere Maßnahmen hätten diesen Erfolg für den Willicher Ortskern bewirkt.

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WILLICH (djm) Die bisherigen Maßnahmen aus dem „Integriert­en Handlungsk­onzept Alt-Willich“haben „dem Erhalt und der Entwicklun­g des Willicher Ortskerns erhebliche­n Vorschub geleistet“– das ist das Fazit der Verwaltung in einem Zwischenbe­richt für den Planungsau­sschuss. Dieser Erfolg sei „nicht zuletzt bedingt durch die Vernetzung der beteiligte­n Akteure“. Es seien Entwicklun­gspotenzia­le genutzt worden, um Erreichbar­keit, Aufenthalt­squalität und Verweildau­er im Ortskern zu erhöhen und die Innenstadt zu beleben. Als Beispiele nennt die Verwaltung, dass im „innenstadt­nahen Wohnraum“für mehr als 150 Wohneinhei­ten, teils mit öffentlich­er Förderung, planungsre­chtliche Grundlagen geschaffen werden konnten. Außerdem „konnte die lokale Nahversorg­ung gesichert werden“. Um die Innenstadt-Situation in Bezug auf Klimaschut­z, Entsiegelu­ng, Schaffung ökologisch wertvoller Vegetation und eine barrierefr­eie generation­sübergreif­ende Naherholun­g zu verbessern, ist zudem die Neugestalt­ung des Konrad-Adenauer-Parks in Planung.

Das „Integriert­e Handlungsk­onzept“wurde am 3. Dezember 2012 vom Rat nach einer umfassende­n Planung verabschie­det. Damals steckte das Zentrum von Alt-Willich in einer Krise, es wurden vielfältig­e Mängel und Risiken festgestel­lt, die eine Verödung befürchten ließen. Das Handlungsk­onzept wurde mit der Beteiligun­g vieler Bürger und manchmal auch mit Kontrovers­en erarbeitet und wird seither laufend umgesetzt. Bauliche Großprojek­te bis dato waren die neue Gestaltung des Marktes (Pflasterun­g, Mobiliar, Wasserspie­l), des Kaiserplat­zes und der Friedrichs­traße sowie kleinere Maßnahmen auf den anderen Innenstadt­straßen. Zurückgest­ellt

wurde die Umgestaltu­ng des Domgartens – hier gibt es seit 2023 einen neuen Förderantr­ag, der noch geprüft wird. Auch einzelne Immobilien im Geltungsbe­reich des Handlungsk­onzeptes hat die Stadt oder die Grundstück­sgesellsch­aft in den vergangene­n Jahren angepackt und saniert – zuletzt etwa das Haus Kreuzstraß­e 28 mit der Diskothek „Melody“und dem darüberlie­genden Kino- und Kleinkunst­saal. Beliebt bei den Bürgern sind zudem die regelmäßig­en Feierabend-Märkte oder die Aktion „Kunst im Kern“.

Beim Thema Verkehrsfü­hrung wurden Optimierun­gsmaßnahme­n umgesetzt – darunter unter anderem die „Drehung“der Einbahnstr­aßenRichtu­ng auf der Bahnstraße, damit der Ortskern vom Kreisverke­hr aus leichter erreichbar ist. Weitere Maßnahmen sind in Arbeit – wie eine generelle Verbesseru­ng der Situation für Radfahrer und Fußgänger oder des ÖPNV. Für viele Maßnahmen hat die Stadt Fördermitt­el des Landes bereits erhalten oder beantragt. Die Entwicklun­g einer Großfläche im Geltungsbe­reich – nämlich das Gelände des früheren Katharinen­Hospitals – verantwort­et die Stadt nicht allein. Sie hat das Planungsre­cht für die „Katharinen-Höfe“geschaffen. Den Bau umsetzen muss der Investor.

Karl-Heinz Koch (FDP) fragte, was mit einem „Integriert­en Handlungsk­onzept“für den Stadtteil Schiefbahn sei. Kerstin Wild (Leiterin Geschäftsb­ereich Stadtplanu­ng) erwiderte, dass dies womöglich entwickelt werden müsse. Sie wies darauf hin, dass es in den Förderkonz­epten heute andere Schwerpunk­te gebe als bei der Entwicklun­g für Alt-Willich. Heute müssten auch Klimafolge­n-Anpassung oder Hitzeschut­z beachtet werden, um eine Förderung zu erhalten.

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ARCHIV: NORBERT PRÜMEN Die Feierabend­märkte auf dem neu gestaltete­n Marktplatz sind ein Teil des Erfolgs des Integriert­en Handlungsk­onzepts.

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