Rheinische Post Krefeld Kempen

Wie es um Plätze in weiterführ­enden Schulen steht

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Die Vergabe von Plätzen für die Eingangskl­assen ist abgeschlos­sen. In Willich haben alle Kinder einen Platz – doch nicht unbedingt den, den sie wollten.

WILLICH (svs) Nachdem eigentlich alle Plätze für die neuen Fünftkläss­ler an den weiterführ­endern Schulen vergeben waren, gab es noch immer Kinder in Willich ohne Schulplatz. Das St.-Bernhard-Gymnasium in Schiefbahn veranstalt­ete daher noch einen Zusatzterm­in und nahm sechs Kinder auf. Die hatten eigentlich wohnortnah auf das Lise-Meitner-Gymnasium (LMG) in Anrath gehen wollen. Doch warum fanden sie keinen Platz?

Die zuständige Beigeordne­te der Stadt Willich, Brigitte Schwerdtfe­ger, erklärt, dass es ein Sammelsuri­um an Kriterien gebe, die angewandt würden. Am Ende würden diese aber von der Politik festgelegt. Was sie sagen könne: „Nach unseren Kenntnisse­n haben jetzt alle Willicher Grundschul­abgängerin­nen und -abgänger einen Platz auf einer der weiterführ­enden Schulen gefunden.“

Doch wie kann es sein, dass Anrather Kinder künftig nach Schiefbahn zur Schule fahren müssen? Das beantworte­t der Vorsitzend­e des Schulaussc­husses, Merlin Praetor (Grüne). „Zunächst hatten wir in diesem Jahr eine sehr atypische Bewerbungs­struktur. Dass das LMG stärker nachgefrag­t war als das St. Bernhard, ist absolut ungewöhnli­ch“, sagt Praetor.

Generell aber sei die Stadt an

Vorgaben des Landes gebunden. „Die Ausbildung­sprüfungso­rdnung S1, in der es geregelt wird, schlägt unterschie­dliche Kriterien vor. Die Entfernung vom Wohnort ist eins. Aber es gibt auch die Verteilung der Schulempfe­hlungen auf Gesamtschu­len, das Geschlecht und hier eine gewisse Parität, soziale Kriterien, Geschwiste­rkinder und nicht zuletzt offiziell auch Losverfahr­en“, erläutert er. Welches Verfahren die Schulen in welcher Gewichtung anwenden, sei diesen überlassen.

„Wir dürfen da streckenwe­ise gar nicht reinreden, denn das Gesetz sieht es vor. Am LMG beispielsw­eise wurde zumindest teilweise ein Losverfahr­en angewandt. Das ist zwar nicht unbedingt faktenbasi­ert, dafür aber auf gewisse Weise objektiv und fair. Jeder hat gleiche Chancen“, sagt Praetor. Vorrang hätten beispielsw­eise oft Geschwiste­rkinder.

Das sei sozial auch richtig so, denn gemeinsame Schulwege und Vereinfach­ungen für die Eltern seien wichtig, beispielsw­eise auch die Logistik bei Elternspre­chtagen oder Schulveran­staltungen mit geänderten Betreuungs­zeiten. „Wir haben bewusst viele Kinder aus anderen Kommunen. Deren Geschwiste­rkinder genießen dann aber auch einen gewissen Vorrang“, erläutert der Ausschussv­orsitzende.

So könne es sein, dass Kinder aus anderen Kommunen einen Platz erhielten, solche aus der Nachbarsch­aft aber nicht. „Generell aber sind wir ausreichen­d gut aufgestell­t und können jedes Kind versorgen“, sagt Praetor. Erfreut zeigt er sich über gute Anmeldezah­len an der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschu­le: „100 Bewerbunge­n sind hier ein historisch­er Höchstwert, was mich sehr freut.“

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ARCHIV: PRÜMEN Am Lise-Meitner-Gymnasium fanden in diesem Jahr relativ viele Bewerber keinen Platz.

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