Rheinische Post Krefeld Kempen
Wie Kirche wieder ein Zuhause werden kann
Gemeinde lädt zum Austausch am 10. April ein.
GREFRATH (biro) „Kirche: Heimat, aber kein Zuhause?“Unter diesem Titel laden die Kolpingsfamilie Grefrath und der Kolpingwerk Diözesanverband Aachen, für Mittwoch, 10. April, ins Cyriakushaus am Markt neben der katholischen Kirche St. Laurentius in Grefrath ein. Beginn ist um 19.30 Uhr. Der Abend will Impulse geben und dem Austausch dienen. Willkommen sind alle – diejenigen, die sich in der Kirche zu Hause fühlen ebenso wie diejenigen, die kirchlich etwas suchen, aber immer weniger finden.
Die katholische Kirche befindet sich in einer Krise. Es gibt viele Austritte, gleichzeitig gibt es Gläubige die (noch) nicht ausgetreten sind oder auch unabhängig davon eine Beheimatung in der Kirche haben, machen die Organisatoren des Abends deutlich. Zugleich befänden sich diese Menschen in dem Dilemma, dass die Kirche ihre Heimat bleibe, in der sie aber aktuell nicht mehr das rechte Zuhause fänden.
„Kennst du auch die Sonntagsdepression? Gehe ich in die Kirche, ist’s nicht gut, und gehe ich nicht, ist es auch nicht gut!“Diesen Satz hörte Michael Kock, Geistlicher Leiter im Kolpingwerk Aachen, vor Jahren von einer guten Freundin. Der Satz beschreibe so treffend, was auch viele Buchautorinnen und -autoren in den vergangenen Jahren aufgegriffen und mit „Obdachlos katholisch“ oder „Dranbleiben“überschrieben, teilen die Organisatoren des Abends in Grefrath mit.
„Wir vermuten bei ganz vielen Menschen diese Thematik und wollen in den Austausch kommen und nicht in die gemeinsame Depression“, sagt Michael Maurer, Geistlicher Leiter der Kolpingsfamilie Grefrath. Der Gesprächsabend soll gedankliche Impulse bieten, die dieses Phänomen umschreiben und erfassen, und zugleich auch die Möglichkeit eröffnen, dass sich die Teilnehmenden darüber austauschen und die ein oder andere Perspektive entdecken. „Und das will der Abend im besten Falle eröffnen: eine Perspektive dafür, dass sich Glaube weiter irgendwie und irgendwo ereignen kann. Und da muss sich die Kirche in Pflicht nehmen lassen und nicht umgekehrt“, so Kock und Maurer.