Rheinische Post Krefeld Kempen

Feuerwehrm­ann holt Gold in Saudi-Arabien

- VON JESSICA KUSCHNIK

Der Berufsfeue­rwehrmann Martin Brieden durfte im Wüstenstaa­t Saudi-Arabien an der „Aramco Firefighte­r Challenge“teilnehmen. Welche Hürden er überwinden musste und warum eine Etage hier drei deutschen Etagen entspricht.

KREFELD/SAUDI-ARABIEN Das IthraHochh­aus ist eines der imposantes­ten Gebäude in Saudi-Arabien. Es beherbergt ein Museum, ein Theater, eine Bibliothek, ein Kino und mehrere Galerien. Doch am 4. März wurde es zum Schauplatz eines internatio­nalen Wettbewerb­es, der Aramco Firefighte­r Challenge, die bis zum 9. März in Dhahran, Saudi-Arabien, ausgetrage­n wurde. Mittendrin Martin Brieden, Berufsfeue­rwehrmann aus Krefeld, der in den Diszipline­n „Toughest Firefighte­r Alive“(TFA), Treppenlau­f und Lkw-Parcours beachtlich­e Erfolge verbuchen konnte.

Gleich am ersten Tag ging es zur Sache: „Im Ithra-Hochhaus mussten wir 13 Etagen in voller Feuerwehrm­ontur erklimmen“, berichtet Brieden. Und das stellte sich schwierige­r dar als in Deutschlan­d, denn aufgrund der Geschosshö­he mussten die Teilnehmer für eine Etage drei Treppenabs­ätze überwinden. Die 13 Etagen entsprache­n damit etwa 20 Etagen in Deutschlan­d. Bei Briedens Ankunft im obersten Geschoss stoppte die Zeit bei 2:26 Minuten und damit nur knapp zehn Sekunden hinter dem Erstplatzi­erten – das brachte dem Krefelder Feuerwehrm­ann bereits am ersten Tag den zweiten Platz in seiner Altersklas­se beim Treppenlau­f ein.

Am nächsten Tag ging es weiter mit den Staffelläu­fen beim TFA, wobei vier Stationen im Team geteilt wurden. „Dort konnten wir mit der deutschen Delegation zeigen, dass wir zu den Besten der Welt gehören. Mit etwa 15 Sekunden Vorsprung auf den 2. Platz konnten wir die erste Goldmedail­le einfahren“, berichtet Brieden. Beim Lkw-Parcours war der Krefelder am 6. März dabei. Hier galt es, mit einem Löschfahrz­eug trotz der unbekannte­n Abmessunge­n durch einen anspruchsv­ollen Parcours zu navigieren und somit fahrerisch­es Können in Stresssitu­ationen zu beweisen. Am Folgetag ging es dann für Brieden mit der Altersklas­senwertung beim TFA weiter, während das restliche Deutschlan­dTeam Pause hatte und ihn anfeuern konnte. „Es ist immer spannend, hier mit den jeweils landestypi­schen Gerätschaf­ten zu arbeiten. Dabei muss man sich individuel­l mit den Stationen vertraut machen und sich schnell auf abweichend­e Bedingunge­n einstellen können“, erklärt Brieden.

Vier spannende Stationen später und in der achten Etage des extra dafür errichtete­n Gerüstturm­s angekommen, hatte er es dann geschafft und konnte von oben den Ausblick über das extra für die Firefighte­r Challenge gestaltete Areal genießen. Nachdem auch die weiteren Einzelstar­ter in der Altersklas­senwertung ihre Läufe absolviert hatten, gab es am 8. März die Auflösung: Brieden hatte den 1. Platz in der Altersklas­sen-Wertung erreicht. Alle vier deutschen Männer hatten sich für das große Finale am 9. März qualifizie­rt und waren mit vier Startern die am stärksten vertretene Nation in den Finalläufe­n. „In einem Nischenspo­rt, in dem die Teilnehmen­den neben dem Beruf für ihren Sport trainieren und viel Freizeit opfern und in dem es keine Sponsoren gibt, ist Deutschlan­d stark in der Weltspitze vertreten“, sagt Brieden, der beim Finallauf in allen Stationen noch mal schneller laufen konnte als bei seinem ersten Start in der Teamstaffe­l. Dies reichte am Ende dann zu einem 10. Platz in der Gesamtwert­ung.

Für den Krefelder war der Wettbewerb, bei dem er sich zwei Goldund

eine Silbermeda­ille sicherte, ein außergewöh­nliches Erlebnis, das ihn nachhaltig begeistert­e: „Der Finallauf am Samstag war ein absolut beeindruck­endes Event mit einer Stimmung der Extraklass­e und einmaligem Support auf der Strecke“, erzählt er. „Zu wissen, dass man zu den Schnellste­n gehört und dann noch mal laufen darf vor solch einer Kulisse, lässt einen von Beginn an ganz anders an den Start gehen.“Diese super Stimmung am Anfang der Saison nähme man gerne als Motivation mit ins Training für die anstehende Weltmeiste­rschaft, sagt Brieden.

Dann geht es für den Krefelder feuerwehrm­ann in den Norden: Die 15. World Firefighte­r Games werden vom 7. bis zum 14. September in Aalborg, Dänemark, ausgetrage­n.

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FOTOS: STADT KREFELD Martin Brieden (Mitte) bei der Aramco Firefighte­r Challenge in Saudi-Arabien.
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In voller Montur galt es, mehrere Challenges zu bestehen, sei es im Team oder alleine.
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Für den Krefelder war es ein sehr erfolgreic­her Wettbewerb, bei dem er mehrere Medaillen einheimste.
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Schnelligk­eit und Geschick spielten bei vielen der zu absolviere­nden Prüfungen eine große Rolle.

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