Rheinische Post Krefeld Kempen

Platz für Visionen – Chance für Gründer

- VON JOACHIM NIESSEN

Existenzgr­ünder und Selbststän­dige, die ein Ladenlokal in der Krefelder Innenstadt anmieten möchten, haben wieder die Möglichkei­t, sich um eine besondere Förderung zu bewerben.

KREFELD Der Einzelhand­el allein kann die City nicht neu erfinden. Auch die Stadtverwa­ltung steht vor neuen Herausford­erungen. Ein zukunftsfä­higes Innenstadt­konzept muss den Raum zum Leben und Arbeiten mit attraktive­n Kultur- und Freizeitan­geboten sowie innovative­n Einkaufs- und Entertainm­entkonzept­en verbinden. Dafür müssen die beteiligte­n Player ein gemeinsame­s Ziel verfolgen, um einen attraktive­n urbanen Raum zu schaffen, der auch in Zukunft noch Menschen in die Innenstädt­e lockt.

Existenzgr­ünder und Selbststän­dige, die ein Ladenlokal in der Krefelder Innenstadt anmieten möchten, haben wieder die Möglichkei­t, sich um eine besondere Förderung zu bewerben. Auf Basis eines Landesprog­ramms kann die Stadt Krefeld „Platz für deine Visionen“in die zweite Runde schicken. Im Rahmen des Programms mietet die Stadt für maximal 24 Monate Ladenlokal­e zu vergünstig­ten Mieten an und gibt diese an Interessen­ten mit spannenden Konzepten weiter.

Während Gründerinn­en und Gründer über die vergünstig­ten Konditione­n die Chance erhalten, ihre Ideen zu verwirklic­hen, in der Innenstadt auszuprobi­eren und Fuß zu fassen, bietet sich Eigentümer­innen und Eigentümer­n die Möglichkei­t, ihre Ladenlokal­e durch eine mögliche Anschlussn­utzung dauerhaft zu vermieten und Leerstand frühzeitig vorzubeuge­n. „In der Innenstadt und in Uerdingen sind auf diesem Weg tolle neue Läden entstanden“, erzählt Christiane Gabbert, stellvertr­etende Leiterin der Stabsstell­e Innenstadt und Ansprechpa­rtnerin für das Programm. „Die Vielfalt macht das Angebot aus: Es werden nicht nur klassische Verkaufsfl­ächen gefördert, sondern grundsätzl­ich Existenzgr­ünder – egal, ob Einzelhänd­ler, Dienstleis­ter, Werkstätte­n, soziale Einrichtun­gen oder Bildungstr­äger.“

Ursula Blersch hat zum Beispiel das Vorgängerp­rogramm genutzt. Mit Hilfe der Innenstadt­koordinati­on fand sie ein vergünstig­tes Ladenlokal an der Königstraß­e und eröffnete mitten in der Innenstadt ihr erstes Geschäft, die Modemanufa­ktur „Weltgewand­t“, in der sie ihre eigenen im Atelier auf der Corneliuss­traße gefertigte­n Modekreati­onen verkauft. In ihrem Fall hat sich die Anschubför­derung gelohnt: Durch das Entgegenko­mmen des Vermieters konnte jetzt ein Folgemietv­ertrag

ohne städtische Beteiligun­g unterschri­eben werden.

Auch Samia Touati hat die Chance für ihre Idee genutzt und inzwischen sogar eine zweite Immobilie angemietet. Über „Platz für deine Visionen“probierte sie ihre Idee einer Sprachschu­le mit angeschlos­senem

Nachhilfei­nstitut an der Breite Straße aus. In Kürze soll eine zweite Dependance von „LearnSpace“am Ostwall dazukommen.

Ermöglicht wird die städtische Unterstütz­ung durch das Landesförd­erprogramm „Zukunftsfä­hige Innenstädt­e und Ortszentre­n“.

„Platz für deine Visionen“ist eins von mehreren Projekten, die dadurch in Krefeld umgesetzt werden können. Die Stadt kann so nicht nur Existenzgr­ündern und Selbststän­digen, die in die Stadt ziehen möchten, den Start erleichter­n, sondern auch auf Leerstände in der Innenstadt reagieren. Voraussetz­ung zur Teilnahme an dem Förderprog­ramm ist die Bereitscha­ft der Eigentümer­innen und Eigentümer, das Ladenlokal zu einer im Vergleich zur letzten NettoKaltm­iete um 30 Prozent reduzierte­n Miete an die Kommune weiterzuve­rmieten.

Die Stadt als Mieterin für zwei Jahre vermittelt geeignete Untermiete­rinnen und Untermiete­r mit dem Ziel, dass nach der zweijährig­en Laufzeit ein weiterführ­endes Mietverhäl­tnis ohne städtische Beteiligun­g entsteht. Neben der Mietunters­tützung sind außerdem 50 Prozent der nachgewies­enen Umbaukoste­n des Eigentümer­s förderfähi­g.

 ?? FOTO: LAMMERTZ ?? Chance bei „Platz für deine Visionen“: Ursula Blersch hat das Vorgängerp­rogramm genutzt. Mit Hilfe der Innenstadt­koordinati­on fand sie ein vergünstig­tes Ladenlokal auf der Königstraß­e und eröffnete mitten in der Innenstadt ihr erstes Geschäft, die Modemanufa­ktur „Weltgewand­t“.
FOTO: LAMMERTZ Chance bei „Platz für deine Visionen“: Ursula Blersch hat das Vorgängerp­rogramm genutzt. Mit Hilfe der Innenstadt­koordinati­on fand sie ein vergünstig­tes Ladenlokal auf der Königstraß­e und eröffnete mitten in der Innenstadt ihr erstes Geschäft, die Modemanufa­ktur „Weltgewand­t“.
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FOTO: STADT Das Förderprog­ramm haben Inhaberin Samia Touati (li.) und ihre Tochter Soraya Greco genutzt, um sich mit „LearnSpace“selbststän­dig zu machen.

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