Rheinische Post Krefeld Kempen
Platz für Visionen – Chance für Gründer
Existenzgründer und Selbstständige, die ein Ladenlokal in der Krefelder Innenstadt anmieten möchten, haben wieder die Möglichkeit, sich um eine besondere Förderung zu bewerben.
KREFELD Der Einzelhandel allein kann die City nicht neu erfinden. Auch die Stadtverwaltung steht vor neuen Herausforderungen. Ein zukunftsfähiges Innenstadtkonzept muss den Raum zum Leben und Arbeiten mit attraktiven Kultur- und Freizeitangeboten sowie innovativen Einkaufs- und Entertainmentkonzepten verbinden. Dafür müssen die beteiligten Player ein gemeinsames Ziel verfolgen, um einen attraktiven urbanen Raum zu schaffen, der auch in Zukunft noch Menschen in die Innenstädte lockt.
Existenzgründer und Selbstständige, die ein Ladenlokal in der Krefelder Innenstadt anmieten möchten, haben wieder die Möglichkeit, sich um eine besondere Förderung zu bewerben. Auf Basis eines Landesprogramms kann die Stadt Krefeld „Platz für deine Visionen“in die zweite Runde schicken. Im Rahmen des Programms mietet die Stadt für maximal 24 Monate Ladenlokale zu vergünstigten Mieten an und gibt diese an Interessenten mit spannenden Konzepten weiter.
Während Gründerinnen und Gründer über die vergünstigten Konditionen die Chance erhalten, ihre Ideen zu verwirklichen, in der Innenstadt auszuprobieren und Fuß zu fassen, bietet sich Eigentümerinnen und Eigentümern die Möglichkeit, ihre Ladenlokale durch eine mögliche Anschlussnutzung dauerhaft zu vermieten und Leerstand frühzeitig vorzubeugen. „In der Innenstadt und in Uerdingen sind auf diesem Weg tolle neue Läden entstanden“, erzählt Christiane Gabbert, stellvertretende Leiterin der Stabsstelle Innenstadt und Ansprechpartnerin für das Programm. „Die Vielfalt macht das Angebot aus: Es werden nicht nur klassische Verkaufsflächen gefördert, sondern grundsätzlich Existenzgründer – egal, ob Einzelhändler, Dienstleister, Werkstätten, soziale Einrichtungen oder Bildungsträger.“
Ursula Blersch hat zum Beispiel das Vorgängerprogramm genutzt. Mit Hilfe der Innenstadtkoordination fand sie ein vergünstigtes Ladenlokal an der Königstraße und eröffnete mitten in der Innenstadt ihr erstes Geschäft, die Modemanufaktur „Weltgewandt“, in der sie ihre eigenen im Atelier auf der Corneliusstraße gefertigten Modekreationen verkauft. In ihrem Fall hat sich die Anschubförderung gelohnt: Durch das Entgegenkommen des Vermieters konnte jetzt ein Folgemietvertrag
ohne städtische Beteiligung unterschrieben werden.
Auch Samia Touati hat die Chance für ihre Idee genutzt und inzwischen sogar eine zweite Immobilie angemietet. Über „Platz für deine Visionen“probierte sie ihre Idee einer Sprachschule mit angeschlossenem
Nachhilfeinstitut an der Breite Straße aus. In Kürze soll eine zweite Dependance von „LearnSpace“am Ostwall dazukommen.
Ermöglicht wird die städtische Unterstützung durch das Landesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren“.
„Platz für deine Visionen“ist eins von mehreren Projekten, die dadurch in Krefeld umgesetzt werden können. Die Stadt kann so nicht nur Existenzgründern und Selbstständigen, die in die Stadt ziehen möchten, den Start erleichtern, sondern auch auf Leerstände in der Innenstadt reagieren. Voraussetzung zur Teilnahme an dem Förderprogramm ist die Bereitschaft der Eigentümerinnen und Eigentümer, das Ladenlokal zu einer im Vergleich zur letzten NettoKaltmiete um 30 Prozent reduzierten Miete an die Kommune weiterzuvermieten.
Die Stadt als Mieterin für zwei Jahre vermittelt geeignete Untermieterinnen und Untermieter mit dem Ziel, dass nach der zweijährigen Laufzeit ein weiterführendes Mietverhältnis ohne städtische Beteiligung entsteht. Neben der Mietunterstützung sind außerdem 50 Prozent der nachgewiesenen Umbaukosten des Eigentümers förderfähig.