Rheinische Post Krefeld Kempen
Altstadt-Trikot bricht einen alten Fluch
(jol) Das Altstadt-Trikot, das Fortuna kurz vor den Ostertagen auf den Markt brachte, war ein absoluter Renner. Selten zuvor wurde ein Sondershirt von den Fans derart gut angenommen. Binnen weniger Tage war das Leiberl, von dem auch die Armenküche in der Altstadt anteilig profitiert, ausverkauft, alle 3000
Exemplare vergriffen. Balsam auf die Wunden des Klubs, denn es gab unter den Vorgängern des aktuellen Dresses auch schon Ladenhüter.
Im Falle von Fortuna brachten Sondertrikots bis zum Sonntag jedoch ein ganz anderes Problem mit sich. Um den Absatz bei den Fans ein wenig anzukurbeln, trägt die
Mannschaft jedes dieser Shirts mindestens einmal in einem Pflichtspiel – und noch nie hatte der Zweitligist eine Partie beim ersten Einsatz eines Sondertrikots gewonnen.
Jetzt legte Fortuna diese alte Geschichte endlich zu den Akten. Die Profis trugen den schmucken, in zwei Grautönen quergestreiften
Dress mit der neonorangefarbenen Beflockung gegen Eintracht Braunschweig und fuhren nach Treffern von Felix Klaus und Christos Tzolis einen souveränen und letztlich ungefährdeten 2:0-Erfolg ein. Ein Sieg bei der Premiere eines Sondertrikots; mal ein ganz neues Gefühl.
Einmal waren die Düsseldorfer vorher schon ganz dicht dran gewesen, diesen alten Zopf endlich abzuschneiden: am 19. März 2022 beim 1:1 gegen den Hamburger SV. Hätte nicht HSV-Stürmer Robert Glatzel mit der letzten Aktion der Partie tief in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielt – die Düsseldorfer hätten zum allerersten Mal bei einer
Spielpremiere ihrer Sondertrikots, in diesem Falle von Jacques Tilly entworfen, gewonnen.
Beim bis Sonntag letzten Einsatz eines dieser Spezialshirts schaffte es Fortuna erneut nicht. Gegen den späteren Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Heidenheim sprang am Ende ein 1:1 heraus.