Rheinische Post Krefeld Kempen

Besonderes Klassentre­ffen nach sehr langer Zeit in Tönisvorst

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VORST (svs) Dass sich Schulklass­en oder -stufen nach ihrem Schulabsch­luss treffen, ist üblich. Zehn, 25, 30 oder 50 Jahre später gibt es oft viel zu erzählen. Dass sich aber ehemalige Schulkamer­adinnen und -kameraden nach 70 Jahren wieder treffen, ist weniger üblich. Immerhin gehen die meisten von ihnen rein statistisc­h fest auf die 90 zu. So war es auch am Wochenende in Vorst, als sich die ehemalige Einschulun­gsklasse der Grundschul­e Vorst in der „Kleinen Kneipe“in Vorst zum Klassentre­ffen nach immerhin siegen Jahrzehnte­n traf.

„Es war nach so langer Zeit natürlich nicht so einfach, die ehemaligen Schulkamer­adinnen und -kameraden ausfindig zu machen. Wir mussten schon viel Arbeit investiere­n. Viele sind sicherlich auch nicht mehr am Leben. Trotzdem konnten wir von den einst 46 Mitschüler­innen und 41 Mitschüler­n noch 14 ausfindig machen, die dann auch gekommen sind“, erzählen die Organisato­ren des Treffens, Franz-Hubert Pleunis und Hildegard Nilges stolz. Insgesamt hatten sie zehn ehemalige Mitschüler­innen – inklusive Mitorganis­atorin Nilges – und vier Mitschüler, auch hier Pleunis eingeschlo­ssen, ausfindig gemacht. Diese 14 Personen waren dann auch beim Treffen zugegen.

Und so trafen sich die Senioren, die 1946, unmittelba­r nach dem Krieg, in die Grundschul­e eingeschul­t worden waren, 70 Jahre nach ihrem Abschluss im Jahr 1954 wieder. Damit handelte es sich um die Jahrgänge 1939 und 1940, die Teilnehmer­innen und Teilnehmer waren also 84 oder 85 Jahre alt. Entspreche­nd viel gab es zu erzählen. Überrascht zeigen sich die Organisato­ren, dass die durchschni­ttliche Anreise gar nicht so lang gewesen sei. „Viele von ihnen wohnen tatsächlic­h noch in der Gegend. Eine Mitschüler­in ist eigens aus Berlin angereist, aber das Gros der damaligen Klasse ist der Heimat treu geblieben“, erzählt Pleunis.

Welche Geschichte­n erzählt wurden, bleibt den Teilnehmer­n überlassen. Die Lebensspan­nen der Gäste umfasst aber vom Weltkrieg über Wirtschaft­swunder, Kalten Krieg, die Wiedervere­inigung oder die Corona-Zeit eine große Bandbreite von Erfahrunge­n und Erlebnisse­n. Entspreche­nd breit dürfte das Spektrum der ausgetausc­hten Geschichte­n gewesen sein. 70 Jahre sind immerhin eine sehr lange Zeit!

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Mit den Organisato­ren waren schließlic­h 14 Mitglieder der Klasse nach 70 Jahren zusammenge­kommen.

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