Rheinische Post Krefeld Kempen
Kaufhof-Eigner schließt neue Mietverträge
Die nächsten Jahre fürs Café In gegenüber dem Kaufhof sind gesichert. Inhaber Guiseppe Rizzo hat sich mit den Eigentümern geeinigt. Und auch Peter Gathen ist zufrieden und hat das Parkhaus mit 255 Stellplätzen übernommen und wieder eröffnet.
KREFELD Aktuell ist die Zukunft der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof wieder in aller Munde. Ein Käufer steht offenbar parat, der das insolvente Unternehmen übernehmen und fortführen will. In vielen Städten sorgen sich die Verantwortlichen nun über den Erhalt der Häuser in ihren Innenstädten.
Krefeld treibt andere Sorgen um. Nach der bereits erfolgten Schließung Ende Januar macht sich eine Taskforce aus Vertretern der Stadtgesellschaft Gedanken, wie die Immobilie in zentraler Lage weiter genutzt werden kann. Gespräche mit dem Eigentümer seien im Gange, heißt es. Der Rat der Stadt hat der Verwaltung um Oberbürgermeister Frank Meyer sogar die Option ermöglicht, statt Flächen etwa für eine Volkshochschulnutzung zu mieten, auch über einen Kauf des Gebäudes am Neumarkt zu verhandeln.
Bislang kaum im Fokus stand eine zweite Kaufhof-Immobilie auf der anderen Seite der Königstraße direkt gegenüber der Handelsflächen. In dem Komplex ist seit mehr als 30 Jahren das Café In als Treffpunkt zu Kaffee und Kuchen beheimatet. Ferner bietet das Objekt Raum für 255 Stellplätze auf vier Ebenen und ein großes fast 1000 Quadratmeter großes Ladenlokal.
„Ich habe mit den Eigentümern einen Anschlussmietvertrag über ein dauer von drei Jahren unterschrieben“, berichtete Guiseppe Rizzo, Geschäftsmann und unter anderem Inhaber des Café In sowie des neuen Café In Next Generation am Ostwall. „Wir sind seit 1992 in dem Lokal an der Markt- Ecke Königsstraße, und ich bin jetzt erst einmal beruhigt, dass ich mit den Eigentümern zu einer Einigung gekommen bin.“
Froh sei er auch, dass das benachbarte Parkhaus wieder geöffnet habe. Das sei für die gesamte Innenstadt gut und auch für sein Geschäft. Das Kaufhof-Parkhaus wurde von dem Krefelder Unternehmer Peter Gathen übernommen. Der Experte betreibt in Krefeld vier weitere Parkhäuser im Eigentum der Stadt. Nachdem das Parkhaus parallel mit dem Warenhaus Anfang des Jahres geschlossen worden sei, habe sich die Taskforce mit dem Zustand beschäftigt und nach Möglichkeiten gesucht, den Stellplatzmangel in der City zu beheben. „Ich erhielt dann einen Anruf aus dem Büro des Oberbürgermeisters, ob ich mir ein
Engagement meinerseits vorstellen könnte“, berichtete Gathen. Ihm sei dann ein Kontakt zu dem ehemaligen Filialleiter des Krefelder Kaufhofs vermittelt worden. Dadurch sei es zum Abschluss eines Pachtvertrages mit den Kaufhof-Eignern gekommen, der erlaube, das Parkhaus
wieder zu öffnen und zu bewirtschaften. Es sei eine Mindestlaufzeit vereinbart. Darüber hinaus hänge die Zukunft des Parkhauses von der Entscheidung der Eigentümer ab, was mit den beiden Kaufhof-Immobilien geschehen solle.
Der Leerstand habe im Übrigen
dazu geführt, dass Wohnungslose sich im Parkhaus einquartiert hätten, berichtete Gathen. Er hoffe, dass der Kommunale Ordnungsdienst die Situation entschärfen könne. Denn die Nachfrage nach den Stellplätzen sei groß. Zwar sei es vier Tage nach der Eröffnung noch zu kurz, ein Fazit zu ziehen, aber am ersten Tag hätten rund 30 Personen ihr Interesse hinterlegt, einen Dauerstellplatz zu mieten, betonte Gathen.
Noch seien die Arbeiten im Parkhaus nicht abgeschlossen. Derzeit könne ein Ticket an den Automaten nur mit Bargeld bezahlt werden. Für eine Kartenlösung müsste zunächst eine Online-Verbindung wieder hergestellt werden.
Von der Übergangssituation nicht abschrecken lässt sich auch ein Geschäftsmann, der in Kürze den HaiNam-Asia-Supermarkt eröffnen möchte. In dem großen Ladenlokal an der Ecke Dreikönigenstraße kündet ein Aushang von der neuen Nutzung in der Räumlichkeit, in der zuvor ein Möbelgeschäft ansässig war und die Berater und Verkäufer auf Kunden warteten.
Ob die Stadt Krefeld ein oder beide Kaufhof-Gebäude von den Eigentümern kauft oder mietet, steht noch in den Sternen: Die Hoffnung besteht, über die Nutzung der Volkshochschule mit ihrer Besucherfrequenz die Attraktivität der Krefelder Innenstadt für Handel und Gastronomie zu erhöhen.