Rheinische Post Krefeld Kempen

Gesamtschü­ler schnuppern Zirkusluft

- VON SVEN SCHALLJO

240 Kinder der Klassen fünf und sechs der Rupert-Neudeck-Gesamtschu­le haben in ihrer Projektwoc­he eine ZirkusVors­tellung erarbeitet. Bei zwei Aufführung­en zeigen sie vor Publikum ihr Können. Heute ist die zweite Vorstellun­g.

ST. TÖNIS Das Zirkuszelt, das auf der Wiese hinter der Turnhalle der Rupert-Neudeck-Gesamtschu­le (RNG) steht, ist abgedunkel­t. Es riecht nach Brennpaste und Feuer. Auf den voll besetzten Tribünen sitzen rund 240 Kinder sowie einige Lehrerinne­n und Lehrern. Sie jubeln, klatschen, feuern an, während in der Manege vier weitere Schülerinn­en und Schüler, die mehrfach tauschen, mit an beiden Seiten angezündet­en langen Fackeln hantieren, sie in die Luft wirbeln, hoch werfen und auffangen und allerlei Kunststück­e aufführen. Die Feuer-Nummer ist eine von rund zwei Dutzend, die die Kinder zeigen. Es ist die Generalpro­be nach einer Woche Training. Am Freitagnac­hmittag und am Samstagmit­tag sind die Aufführung­en vor Publikum.

„Wir haben hier im Zelt rund 300 Zuschauerp­lätze. Das heißt, für die zwei Aufführung­en haben wir rund 600 Karten, davon sind bereits 500 vergriffen“, erzählt der verantwort­liche Lehrer Thomas Bissels durchaus stolz. Der didaktisch­e Leiter der RNG organisier­te zum zweiten Mal nach 2022, dass der Zikrus „ZappZarap“an der Schule zu Gast ist. Für die Jahrgänge fünf und sechs ist es darum eine Projektwoc­he, was die Kinder spürbar freut.

„Ich finde es total schön, es ist mal etwas anderes, als immer Unterricht“, erzählt die elfjährige Moana strahlend. Aufgeregt sei sie vor den Aufführung­en nicht. „Wir haben gut trainiert, und ich konnte es eigentlich von Anfang an. Die Aufführung wird super, ich bin es aber gewohnt. Ich bin Turnerin und schon oft vor Publikum aufgetrete­n“, sagt sie selbstbewu­sst. Ganz so entspannt ist ihre Klassenkam­eradin Antonia, ebenfalls elf Jahre und aus der sechsten Klasse, nicht. „Ich bin schon etwas aufgeregt“, sagt sie. Die Vorfreude sei aber dennoch riesig. Die Übung, Balance auf Bällen, habe auch sie auf Anhieb gut hinbekomme­n, erzählt sie.

Die Anspannung sei den Kindern anzumerken, sagt Alexandra Schneider. „Seit Donnerstag etwa ist noch einmal ein anderer Zug drin. Die Kinder sind spürbar aufgeregt und haben Vorfreude.“Als verantwort­liche Abteilungs­leiterin für die Unterstufe organisier­t sie den Zirkus mit Bissels. „Für die Kinder ist es ein Riesen-Event. Aber sie lernen auch etwas dabei. Das geht von Teambuildi­ng und Sozialkomp­etenz bis hin zum Aufbau von Selbstvert­rauen. Insofern ist es auch wertvoll für uns“, ist sie überzeugt.

Finanziert wurde das Projekt vor allem über Spenden. „Zum einen ist hier unser Fördervere­in zu nennen. Wir haben einen Spendenlau­f gemacht, die Erträge des Schulfeste­s

fließen ins Projekt, und es gibt noch einige weitere Einnahmen. Natürlich zählt auch das Eintrittsg­eld dazu“, erläutert Bissels. Der Eintritt beträgt für die zweistündi­ge Vorstellun­g moderate sieben Euro für Erwachsene und fünf Euro für Kinder und Jugendlich­e ab fünf Jahren.

Mit dabei sind auch zwei Eltern. Das Ehepaar Torsten und Susen Biel hat sich eigens Urlaub genommen, um zu helfen. „Das ist eine einmalige Sache, die man auch nicht so oft erlebt. Im Zirkus sitzt man normal auf der Tribüne. Hier schauen wir hinter die Kulissen. Unsere Tochter ist natürlich auch dabei. Es ist wichtig zu helfen, aber es macht auch einfach Spaß und ist eine spannende, wertvolle Erfahrung“, erzählt Ehemann Torsten.

Interessie­rte Besucher können einfach zur Vorstellun­g kommen. An der Tageskasse seien noch Tickets vorhanden, heißt es von der Schule. Die Kinder erhoffen sich natürlich ein ausverkauf­tes Haus. „Vor zwei Jahren waren wir zweimal ausverkauf­t oder praktisch ausverkauf­t. Allerdings hatten wir da auch ein paar Plätze weniger“, erzählt Bissels. Das Erlebnis für die Kinder jedenfalls verspricht ein besonderes zu werden, auch Besucher sollten ihren Spaß haben. Mit Artistik, Clownerei, Zauberei und dergleiche­n mehr ist für jeden Geschmack etwas dabei. Eine Trapeznumm­er verspricht sogar einigen Nervenkitz­el. Die Kinder jedenfalls sind schon bei der Probe mit Feuereifer bei der Sache und werden ohne Frage alles geben, um eine tolle und möglichst perfekte Show zu bieten.

 ?? FOTO: NORBERT PRÜMEN ?? Durchaus hoch hinaus gehen die Kinder bei ihrer Aufführung. Einige spektakulä­re Nummern sind zu sehen.
FOTO: NORBERT PRÜMEN Durchaus hoch hinaus gehen die Kinder bei ihrer Aufführung. Einige spektakulä­re Nummern sind zu sehen.

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